Patrick Seyboth
Filmkritiken von Patrick Seyboth
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Erdigen Realismus mit Elementen von Märchen und Heiligenlegende kombinierend, erzählt Alice Rohrwacher von einem unscheinbaren, durch und durch gütigen jungen Mann, der mit seiner Familie in ärmlichsten Verhältnissen auf dem Land aufwächst und dem Wundersames geschieht. »Glücklich wie Lazzaro« ist eine so traurige wie humorvolle, sehr poetische Reflexion über das Gute und das Heilige sowie die Bilder, die wir uns davon machen
Eine Gerichtsmedizinerin gerät nach einer Liebesnacht in einen höchst mysteriösen Mordfall und kann sich bald nicht mehr sicher sein, was wirklich ist. Mit schwelgerischer Künstlichkeit inszeniert, wirkt der überladene Mysterythriller »Das Geheimnis von Neapel« bald prätentiös. Spannung entwickelt er nur wenig, lediglich Neapel sieht ganz wunderbar aus – ohne sonderlich geheimnisvoll zu sein
Mit einer höchst eigenwilligen Mischung aus Tragik und Absurdität erzählt Lucrecia Martel von einem Kolonialbeamten in der argentinischen Provinz, der seit Jahren auf seine Versetzung wartet. »Zama« ist eine vielschichtige, rätselhaft-faszinierende Reflexion über Kolonialismus und Identität
Ein 17-jähriger Blogger gerät durch eine Kurzschlusshandlung immer tiefer in Probleme und überlässt sein Schicksal schließlich dem Willen seiner Follower. Thematisch interessant, stilistisch ausgefeilt und von Jonas Dassler in der Hauptrolle stark gespielt, enttäuscht leider die Plot-Konstruktion von »LOMO: The Language of Many Others«
Mit dem Tod der Großmutter nimmt ein bizarres, unheilvolles Familienschicksal seinen Lauf. Im Geiste des Okkulthorrors der 1960er und 1970er Jahre, doch mit prägnanter Handschrift ist Ari Aster ein extrem spannendes, verstörendes Langfilmdebüt gelungen: »Hereditary«
Scott Cooper erzählt von einem US-Captain, der Cheyenne-Häuptling samt Familie zum Sterben in sein Stammesgebiet geleiten soll. Was zunächst in klassischer Western-Manier daherkommt, mit großen Bildern und elegischer Atmosphäre, untersucht gewissenhaft das Trauma der Indianerkriege: »Feinde – Hostiles«
Brizé verfilmt Maupassants Roman über eine Landadelige als Bewusstseinsstrom. Fragmentiert und achronologisch erzählt, porträtiert er dabei glaubwürdig Epoche und Menschen. »Ein Leben« ist eine sehr poetische, sehr bewegende Meditation über Zeit und Erinnerung
Sergej Loznitsas dritter Spielfilm »Die Sanfte« begleitet eine junge Frau bei ihren vergeblichen Versuchen, ihren Mann im Gefängnis zu besuchen. Kafkaeske Situationen und moralische Verkommenheit beherrschen dieses russische Gesellschaftspanorama, das sich leider allzu plakativ in der Ausweglosigkeit suhlt
Fein austarierte Tragikomödie über das Altern – mit der strahlenden Agnes Jaoui in der Hauptrolle einer von Hitzewallungen, Jobverlust und Großmutterschaft gequälten Frau
Weniger im Stil eines historischen Dramas denn als poetische Reflexion auf Machtverlust und Realitätsverleugnung erzählt »Vor dem Frühling« von der Flucht des 1991 gestürzten georgischen Präsidenten Gamsachurdia
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Jenseits des fast zu Tode zitierten Klassikers "Sunset Boulevard" blicken unsere Autoren zurück auf die Geschichte der Traumfabrik – gespiegelt in traumhaften Filmen
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Acht Minuten dauert die Eröffnungs-Plansequenz, in der die Kamera kreuz und quer über ein Studiogelände wandert und eine Vielzahl wechselnder Figuren verfolgt.
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Das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen hat seine 10. Ausgabe gefeiert: mit vielen Gästen, einem durchwachsenen Programm, erstaunlich gutem Wetter und Kindergeburtstagselementen
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Richard Linklater stand für die »Generation X« und das junge US-Independentkino, pendelte dann zwischen Kunst und Mainstream und blieb dabei immer ein filmender Philosoph. Patrick Seyboth über das Universum von Richard Linklater, das irgendwo zwischen Texas, Hollywood und der Unendlichkeit liegt
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Vielfach preisgekrönt und lange als Oscarkandidat gehandelt: Das Regiedebüt von Ryan Coogler schildert einen Tag im Leben eines jungen Afroamerikaners – und seinen plötzlichen, gewaltsamen Tod
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Unheimliche Zeitgenossen bevölkerten die Berlinale quer durch die Sektionen: Fanatiker, Fundamentalisten und andere Unverbesserliche
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In den USA spricht man längst von einer »New Wave of Black Cinema«: Eine erstaunliche Zahl an aktuellen Filmen von und mit Schwarzen reflektiert auf verschiedenste Weise schwarze Themen und rassistische Politik, quer durch die Geschichte. Und ihr Erfolg befeuert große – doch nicht ganz neue – Hoffnungen. Von Patrick Seyboth
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Nach wahren Ereignissen: der starbesetzte Thriller »All Beauty Must Die« als DVD-Premiere
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