Sabine Horst

Filmkritiken von Sabine Horst

Makoto Shinkais Anime-Blockbuster ist die dritte Variation auf das Thema kosmische Katastrophe. Und bei aller visuellen Pracht machen sich in der Geschichte vom Riesenwurm, der die Erde beben lässt, Zeichen kreativer Erschöpfung bemerkbar.
Der chinesische Blockbuster um ein erdrutschgefährdetes Bahnprojekt spielt in einer dramatischen Karstlandschaft, sieht gut aus – sogar das Wasser! – und ist für einen Katastrophenfilm recht gut geerdet.
Virus an Bord! Der südkoreanische Film häuft Desastermovie-Elemente, sieht aber gar nicht stromlinienförmig aus und steuert in ein politisch verblüffendes Ende.
Max Fey erzählt in seinem Regiedebüt von einer Mutter, die ihrem autistischen Sohn ein autonomes Leben ermöglichen will. Das Drehbuch wirft Fragen auf; die Besetzung überzeugt, ebenso die Inszenierung in den intimeren Momenten.
Majid Majidi inszeniert rund um vier Teheraner Straßenjungs die sich aus »geschäftlichen« Gründen in der Schule einschreiben, einen besonderen Jugendfilm: vital, erdig und ein wenig kantig.
Regisseur Matt Reeves hat seine dreistündige Geschichte um den »dunklen Ritter« – Robert Pattinson – gehörig demilitarisiert und erzählt von Korruption, Zerfall und »Verschwörungen« Als Start in eine Serie eröffnet der Film der Figur neue Möglichkeiten.
Kleine Soziologie eines Massenprodukts: der Dokumentarfilm von Hauke Wendler reist auf den Spuren eines billigen Plastikstuhls rund um die Welt.
Denis Villeneuves SF-Film saugt die merkwürdige ideologische Melange des Kultromans so energisch auf wie ein Riesensandwurm und verarbeitet sie zu einem visuell extrem attraktiven Wüstenabenteuer mit Hinweisen auf die aktuelle Weltlage. Trotz Überlänge: Da muss noch was kommen
Shaka Khan mischt Biopic und Undercover-Thriller in seiner Rekonstruktion des Mordes an dem Black-Panther-Aktivisten Fred Hampton 1969. Das sorgt für Atmo, nimmt dem Film aber etwas von der politischen Schärfe, die er hätte haben können
Keine Neuerfindung des Dokumentarfilms, aber sehenswert: Die möglicherweise lauteste, auf jeden Fall aber immersivste Liveband der Welt, von ihren Wurzeln im New Yorker Post-Punk-Rock der Achtziger bis heute in Interviews, Konzertausschnitten und Selbstanalysen ihres Masterminds Michael Gira

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Computerspiel-Verfilmungen haben einen schlechten Ruf. Warum nochmal? »Arcane« funktioniert erzählerisch und visuell – obwohl die Serie auf einem ursprünglich »plotfreien« Online-Game beruht.
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