Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Inspiriert von realen Erfahrungen als Sohn indisch-tamilischer Einwanderer und fiktiven Engelsgeschichten bekannter Filme verbindet der amerikanische Komiker und Schauspieler Aziz Ansari bei seinem Regiedebüt in Zusammenarbeit mit einem tollen Cast beißende Gesellschaftskritik mit warmherziger Situationskomik.
Eine zugleich einfache und tiefgründige Geschichte von einem Jungen, der sich seinen Reim machen muss, auf die Widersprüche im Deutschland vor und nach der Kapitulation. Und eine Liebeserklärung von Fatih Akin an seinen Freund, Mentor, Co-Autor Hark Bohm, um dessen Kindheit es hier geht.
Jay Roach, der schon früher bösen Spaß mit dysfunktionalen Familienkonstellationen ­hatte, liefert ein Reboot von Danny DeVitos ­»Rosenkrieg«, das ganz auf der Höhe der modernen Zeit mit bissiger Komik und ­emotionaler Tiefe die dunklen Seiten der ­menschlichen Existenz auslotet und die Möglichkeiten und Grenzen moderner Beziehungen.
Zum dritten Mal beschäftigt sich Dennis Gansel mit Verführung und Verantwortung, Schuld und Gewissen im Zweiten Weltkrieg. Mit fünf Soldaten im Tigerpanzer ringt auch der Zuschauer in Alptraumlandschaften des Krieges und posttraumatischen Horrorvisionen um Orientierung.
In ihrem Regiedebüt fühlt Pia Hierzegger der eigenen Generation den Puls und schickt drei Freundinnen auf einen tragikomischen Selbstfindungstrip vom verregneten Campingplatz in der Steiermark an den sonnigen Lido in Venedig.
Ein exzentrisch schluffiger Lotto-Millionär will ein lang getrenntes Singer Songwriter Folk-Duo zumindest für ein Inselkonzert wieder zusammenbringen und löst damit unerwartet emotionale Turbulenzen und Heilungsprozesse aus. Das Sequel zu einem Kurzfilm von 2007 lebt von der in Jahren gewachsenen Chemie zwischen den beiden Drehbuchautoren und Darstellern.
Nicht immer ganz schlüssig, aber in Momenten ausgesprochen magisch, klinkt sich Mike Flanagan in seiner dritten Stephen King-Adaption ins Leben von Chuck Krantz ein, um zu beweisen, dass jedes auch noch so banale Leben magische Momente hat, die es zu feiern gilt!
Ein Mutter-Tochter-Urlaub an der spanischen Küste bei Almeria entwickelt sich zum komplizierten Kräftemessen zwischen drei Frauen, die mit ihrem Schicksal hadern., und zwischen drei sehr unterschiedlichen Schauspielerinnen.
Subversiv verlagert der norwegische Film die Perspektive vom edlen Aschenbrödel auf die »hässliche Stiefschwester« und verwandelt das Märchen vom Aschenbrödel in einen feministischen Body-Horror-Trip.
Daniel Minahans Film erzählt in stimmigem Fifties-Flair die feinen Schwingungen einer Emanzipationsgeschichte, die sich in kleinen Fluchten raus aus der Enge entwickelt.

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