TV-Tipps
The Father (2020)
12. Juli, 23:15 Uhr, BR
Anthony Hopkins und Olivia Colman brillieren als Vater und Tochter in Florian Zellers Adaption seines eigenen, gefeierten Bühnenstücks. Scheinbar konventionell erzählt, doch voller unerwarteter Wendungen und Brüche, versetzt der bewegende Film den Betrachter in die Wahrnehmung eines an Demenz erkrankten Mannes, der um seinen Verstand kämpft.
Guglhupfgeschwader (2022)
13. Juli, 20:15 Uhr, HR
Eine neue Runde im Franz-Eberhofer-Kreisel von Niederkaltenkirchen. Wie immer sorgen familiäre Verwicklungen und freundschaftliche Verwerfungen für Durcheinander, während zugleich ein Kriminalfall gelöst werden will und der Eberhofer eigentlich bloß in Ruhe sein Bier … Auf dem Weg zum Gipfel der Hochkomik lässt sich die verschworene Chaoten-Truppe auch diesmal nicht bremsen. Sehen Sie, staunen Sie!
Wunderschön (2020)
14. Juli, 20:15 Uhr, ARD
Deutlich ernster als ihrer Vorgängerfilme und ein bisschen zu ambitioniert kreist Karoline Herfurth Selbstoptimierungswahn und Geschlechterdiskriminierung mit komödiantisch gefärbter Verzweiflung und einem tollen Ensemble ein.
Good News (2024)
15. Juli, 22:55 Uhr, MDR
Relotius lässt grüßen, aber die spannend inszenierte und kammerspielartige Charakterstudie im südostasiatischen Setting verrät ebenso wenig über moralische Dilemmata des Journalismus wie über die Psyche des unnahbaren Protagonisten.
Der Trafikant (2018)
16./17. Juli, 1:10 Uhr, BR
Atmosphärische, wenngleich nicht in allen Details überzeugende Adaption des gleichnamigen Seethaler-Romans mit Bruno Ganz als wundervoller Sigmund Freud.
Slow (2023)
17. Juli, 22:25 Uhr, 3sat
Anhand der Beziehung einer Tänzerin und eines asexuellen Gebärdendolmetschers erforscht der litauische Film behutsam und mit ganz eigener Poesie die Bedürfnisse innerhalb einer Partnerschaft und die Frage, welche Rolle Sex in ihr spielt.
Rohbau (2023)
18. Juli, 22:30 Uhr, arte
Ein Bauleiter, auf dessen Baustelle ein Illegaler umgekommen ist, und die 14-jährige Tochter des Schwarzarbeiters, die ihren Vater sucht. Tuna Kaptan gelang ein sensibles und behutsames Drama, das um Schuld und Verantwortung kreist.
Alma & Oskar (2022)
19. Juli, 22:00 Uhr, 3sat
Ein angemessen turbulent in Szene gesetztes Kostüm-Liebes-Künstlerdrama über die Amour fou zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka, zwei bedeutenden Persönlichkeiten der Wiener Kunstszene, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufeinander trafen. Gewaltig stoben die Funken und lange wollte das Feuer der Leidenschaft sich nicht beruhigen – obwohl, oder vielleicht gerade weil die eigensinnige Frau und der eifersüchtige Mann keinesfalls zu einander passten.
District 9 (2009)
19. Juli, 23:10 Uhr, ZDFneo
Der von krachenden Effekten dominierte Blockbuster-Sommer 2009 endete mit einer originellen Note. Rasant, blutig, eklig, ironisch und am Ende auch gefühlvoll – eine Art »Transformers« für den denkenden Zuschauer.
7500 (2019)
20. Juli, 23:45 Uhr, RBB
Überzeugender Debütfilm über eine islamistisch motivierte Flugzeugentführung.
Im Taxi mit Madeleine (2022)
21. Juli, 20:15 Uhr, ARD
Eine alte Dame erzählt von ihrem Schicksal und verleiht ihrem gestressten Taxifahrer neue Zuversicht: Die vierte Zusammenarbeit von Dany Boon mit Line Renaud entpuppt sich unerwartet meditatives Feelgood-Drama über die Erinnerung und das, was im Leben zählt.
Norwegian Dream (2023)
22. Juli, 22:55 Uhr, MDR
Stimmungsvoll, effektiv und anrührend gerät Regisseur Leiv Igor Devold die Geschichte über einen jungen Polen, der zum Geldverdienen nach Norwegen kommt und dort zu seiner Homosexualität stehen lernt, auch dank überzeugender Darsteller- und Kameraleistungen.
Nostalgia (2022)
23. Juli, 20:15 Uhr, arte
Nach 40 Jahren kehrt Felice in sein altes Viertel in Neapel zurück, aus dem er als jugendlicher Ganove fliehen musste. Inzwischen ist er zum Islam konvertiert und hat es in Kairo zu einem erfolgreichen Bauunternehmer gebracht. Aber wie viel Heimat steckt noch in ihm? Mario Martones Film versenkt sich tief in die Atmosphäre seines Schauplatzes, der neben der magnetischen Besetzung (angeführt von Pierfrancesco Favino in demütiger Hochform) eine Hauptrolle spielt.
Shiva Baby (2020)
24. Juli, 23:15 Uhr, BR
In ihrem Independent-Festivalhit »Shiva Baby« verblüfft Debütregisseurin Emma Seligman mit einer ziemlich ausgebufften Komödie über eine junge Studentin, deren Lebenslügen auf einer Trauerfeier in sich zusammenfallen.
The Outsiders (1983)
25./26. Juli, 0:35 Uhr, BR
Mit dem Sound der Jugend: Francis Ford Coppolas »The Outsiders – The Complete Novel« mit späteren Hollywoodstars wie Matt Dillon, Diane Lane, Tom Cruise (in einer Nebenrolle), Patrick Swayze, Rob Lowe und den in Vergessenheit geratenen Thomas C. Howell und Ralph Macchio.
Verblendung (2011)
26./27. Juli, 0:35 Uhr, ZDF
David Fincher verfilmt Stieg Larssons Thriller- Bestseller: Ein Paradebeispiel dafür, wie brillantes Filmhandwerk und grandiose Schauspieler eine konventionelle Krimistory adeln können.
Florence Foster Jenkins (2016)
27. Juli, 20:15 Uhr, arte
Stephen Frears tragikomisches Porträt der legendär schlechten Sängerin Florence Foster Jenkins ist ein wunderbarer »Showcase« für Meryl Streep und Co-Star Hugh Grant, der interessante Fragen nach der Wertigkeit von Kunst ausblendet.
Mr. Turner – Meister des Lichts (2014)
28. Juli, 20:15 Uhr, arte
Das letzte Vierteljahrhundert im Leben des berühmten englischen Malers William Turner. Kunst und Leben: Mike Leigh ist einer der faszinierendsten Künstlerfilme der letzten Jahre gelungen.
Monster im Kopf (2023)
29. Juli, 23:15 Uhr, ZDF
Eindringlich und lebensnah porträtiert Regisseurin Christina Ebelt eine schwangere Gewalttäterin, die um eine angemessene Umgebung für ihr Kind kämpft und in den offenen Strafvollzug wechseln will.
303 (2018)
30./31. Juli, 2:45 Uhr, BR
Eine Reise in einem alten Wohnmobil quer durch Europa wird unter der Regie von Hans Weingartner zur schönsten deutschen Kinoromanze der letzten Jahre.
Mid90s (2018)
31.7./1. August, 0:10 Uhr, ONE
In seinem Regiedebüt »Mid90s« wandelt sich Schauspieler Jonah Hill zum sensiblen Independentfilmer. Mit viel Empathie schildert er die Coming-of-Age-Story eines 13-Jährigen, der im Los Angeles der 90er das Skateboarden für sich entdeckt.