Filmkritiken
Woche vom 05.11.2025
Kleber Mendoça Filhos 1977 in Brasilien angesiedelte Geschichte vereint Thrillerelemente, Polit-, Familien- und Beziehungsdrama, schwarze Komödie, Gewaltexzesse und surreale Effekte.
In ihrem mutigen und wilden Debütfilm spürt Autorin und Regisseurin Laura Laabs den Dämonen der Vergangenheit, den Traumata der Menschen und den Brüchen der Geschichte nach.
Reden und rauchen: Basierend auf einer Tonbandaufzeichnung von 1974 schildert das Kammerspiel einen Tag im Leben des Fotokünstlers Peter Hujar, was dank der stilbewusst minimalistischen Inszenierung und der entspannten Darsteller Ben Whishaw und Rebecca Hall ein großes Vergnügen ist.
Jean Dujardin und Regisseur Jan Kounen erzählen Richard Mathesons Geschichte »The Incredible Shrinking Man« neu. Voller solider Spezialeffekte und halbgarer philosophischer Erkenntnisse.
Ein furioser Thriller um eine (versehentliche) Koranverbrennung bei einem Filmdreh und eine Praktikantin in Nöten – grandios gespielt von Devrim Lingnau. Im vielschichtigen wie -deutigen Geflecht aus Projektionen, Vorurteilen und Paranoia spiegelt Mehmet Akif Büyükatalay treffsicher und sarkastisch Dynamiken einer gespaltenen, hysterisierten Gesellschaft.
Die Vivisektion einer langjährigen Ehe, einfühlsam und genau inszeniert von der Autorin und Regisseurin Neele Leana Vollmar und fein nuanciert gespielt von Anke Engelke und Ulrich Tukur.
Zerstörung einer Familie: Die neue Freundin des Sohnes erweist sich als antidemokratische Vordenkerin, deren Manifest zum Bestseller wird, während die USA sich zum Einparteiensystem entwickeln. Den erschreckenden Prozess fängt das englischsprachige Debüt des Polen Jan Komasa als eindringliches Lehrstück ein, ohne thesenhaft zu werden.




