Filmkritiken
Woche vom 12.11.2025
Die Geschichte um einen syrischen Schriftsteller, der beim Aufenthalt auf einer Hallig neuen Lebensmut findet, besticht durch Atmosphäre und beeindruckende Bilder, bleibt aber teilweise zu abstrakt.
Mit viel Klischees, Pathos und Kitsch verfilmt Eric Schmitt den gleichnamigen Roman von Thomas Glavinic, mit Matthias Schweighöfer und weiterem illustren Cast.
In seinem hautnahen Porträt einer 38-jährigen Krebspatientin im Hospiz zeigt Regisseur Benjamin Kramme, dass es keine richtige Zeit zum Sterben gibt und man immer versuchen muss, mit dem Leben selbstbewusst abzuschließen.
Eigenwillige historische Spurensuche in einem herrschaftlichen Sanatorium. Allzu engagierte Fragen nach den Erschöpfungsformen werden in Schach gehalten durch die Darstellung des Therapiealltags.
Katharina Huber erzählt in ihrem Langfilmdebüt von einem Dorf, in dem sich die Zeichen eines möglichen Endes der Welt mehren. Eine Dystopie ganz ohne Spezialeffekte, die einen eigentümlichen Sog entfaltet. Ein Glücksfall des deutschen Kinojahres.
Mit einer ambivalenten Hauptfigur, experimenteller Narration und Bildsprache sowie schwarzem Humor rund ums Thema Mutterschaft ist Lynne Ramsay ein hohes Risiko eingegangen, das sich auszahlt. Jennifer Lawrence agiert wie eine Naturgewalt, die den Tradwives dieser Welt mutig den Mittelfinger zeigt und eine der interessantesten Frauenfiguren des Kinojahres darstellt.
Ein Musiker erhält von einem Milliardär den Auftrag, eine neue, zutiefst martialische israelische Nationalhymne zu komponieren, und opfert darüber sein Gewissen und seine Familie. Nadav Lapids bittere Satire zeichnet ein extrem einseitiges Porträt Israels nach dem 7. Oktober 2023. Es gleicht einem Zerrspiegel, der einige Wahrheiten hervorhebt und andere verdeckt.


