Birgit Roschy

Filmkritiken von Birgit Roschy

Laure Calamy verleiht dieser Komödie über eine Ehefrau, die mit Hilfe einer Dating-App neue Lebensfreude findet, aufgekratzten Charme, kann aber nicht die unbedarfte Handlung, in der die realen Gefahren für erotisch unternehmungslustige Frauen ignoriert werden, vergessen machen.
Zwischen Thunfisch und Trüffel werden in diesem Dokumentarfilm vier japanische Spitzenköche porträtiert, mit schönen Bildern ihrer Kreationen und Restaurants, jedoch insgesamt etwas oberflächlicher Inszenierung.
Marc Forsters stimmungsvoll inszeniertes Überlebensdrama eines jüdischen Mädchens und seiner Helfer im besetzten Frankreich verliert durch seine Einbettung in eine mehr gut gemeinte als schlüssige Rahmenhandlung einen Gutteil seiner Wirkung.
Konzentriertes Sozialdrama über eine alleinerziehende Mutter während einer Woche des Verkehrsstreiks, in dem, mit Laure Calamy als hinreißender Heldin, die sonst ignorierten Herausforderungen eines Frauenlebens minutiös veranschaulicht werden.
Ausgehend von Ecos eigener Hausbibliothek wird in diesem Dokumentarfilm ein anregender Spaziergang durch Ecos windungsreiches Denken und seine literarische Vorliebe für gelehrte Käuze unternommen.
Die Enthüllungen in DNA-Tests stürzen zwei Elternpaare in schwere Identitätskrisen: eine redestarke französische Komödie, in der Christian Clavier als alter Reaktionär erneut temperamentvoll auf der Klaviatur der Vorurteile spielt.
Ästhetisch ist dieses Animationsabenteuer über die Heldinnenreise eines Oktopusmädchens oft überwältigend, doch die unausgegorene Handlung und das sprunghafte Timing verderben den Spaß an dieser Adaption einer kultigen Graphic Novel.
Ein sympathisch unaufgeregtes Frauen- und Familiendrama über eine alleinerziehende Mutter und ihre fünf Kinder, die allmählich flügge werden und dabei auch bei der Familienmanagerin den Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung anstoßen: ist der Nachwuchs etwas klischeehaft überzeichnet, so überzeugt Camille Cottin als hingebungsvolle Mutter und Ex-Schlagersängerin auf neuen Wegen.
Die zeitgenössischen Umwelt- und Antikonsumproteste werden in dieser Sozialkomödie durch die Augen zweier hochverschuldeter Männer porträtiert, die sich den jungen Idealisten aus eigennützigen Motiven anschließen: eine fröhliche, unerwartet vielschichtige Sozialkomödie des Duos Nakache/Toledano über Gier, Konsum, Geld und Liebe.
Trotz der formelhaften Rahmenhandlung und grober Unglaubwürdigkeiten ist diese Buddy-Komödie über zwei wiedergefundene Freundinnen, gut besetzt und flott inszeniert, recht unterhaltsam.

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