Sascha Westphal

Filmkritiken von Sascha Westphal

Entfernt erinnert Bertrand Mandicos Spielfilmdebüt an William Goldings »Herr der Fliegen. Aber Mandicos grandiose visuelle Kompositionen sprengen von Anfang an jeglichen erzählerischen wie gesellschaftlichen Rahmen und beleben so die von Kenneth Anger und Jack Smith geprägten Avantgardefilmtraditionen der 60er Jahre neu
Eine Mutter glaubt, dass ihr achtjähriger Sohn von einer dunklen Macht ausgetauscht wurde und sie nun bedroht. Lee Cronins verschenkt die faszinierende Ausgangsidee an oberflächliche Schockeffekte, die seinem Film »The Hole in the Ground« jegliche psychologische Tiefe rauben
Ein Kriegsveteran gerät auf einer Karibikinsel in den Bann einer Femme Fatale. Was wie Neo-Noir beginnt, entwickelt sich zu einem Experiment jenseits aller Hollywood-Konventionen, das aber nicht ganz aufgeht: »Im Netz der Versuchung«
Der neueste vom Nickelodeon-Studio koproduzierte Film »Willkommen im Wunder Park« beeindruckt durch seine technische wie dramaturgische Perfektion und erzählt nebenbei noch eine zauberhafte Geschichte über die Macht der Fantasie
Für die Dokumentation über die Entstehung des Centro Botín im spanischen Santander hat Renzo Piano dem Regisseur Carlos Saura exklusive Einblicke in die Planung und den Bau des Gebäudes gewährt – mit dem Ergebnis, dass es dem Film an Distanz fehlt
Wir
Weder die formale Brillanz der Inszenierung noch Lupita Nyong'os mitreißendes Spiel können in Jordan Peeles zweiter Regiearbeit »Wir« völlig die Schwächen eines Drehbuchs verbergen, das zu viel will
Mit ihrem Regiedebüt gelingt Valesca Peters ein intimes Porträt des einstigen Stars. In einigen Szenen kann sie sogar die Maske, hinter der Berger seinen Schmerz und seine Unsicherheit verbirgt, durchbrechen und so das differenzierte Bild eines Mannes zeichnen, dessen Leben sich nicht nur in Skandalen und Schlagzeilen erschöpft.
Neil Burgers Remake verwandelt die satirische Gesellschaftskomödie »Ziemlich beste Freunde« in ein schöngefärbtes Hollywoodmärchen. Das macht er zwar äußerst geschickt, aber angesichts der tiefen Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft kommt einem sein Buddymovie doch ziemlich ­verlogen vor
Anhand von Originalaufnahmen von sechs seiner berühmtesten Shows zeichnen Ian Bonhôte und Peter Ettedgui in ihrem Dokumentarfilm »Alexander McQueen« ein teils überwältigendes, teils einfach nur herzzerreißendes Porträt des britischen Modedesigners. Archivmaterial und neue Interviews fügen sich perfekt zusammen und illustrieren, wie McQueen die Welt der Mode revolutioniert hat
Das queere französische Kino erzählt schon seit beinahe 40 Jahren von Strichern und ihrer Einsamkeit. Camille Vidal-Naquet bricht in seinem Spielfilmdebüt »Sauvage« mit den gängigen Klischees und zeigt uns ganz im Sinne von Camus' Sisyphos-Auslegung einen »Rent Boy« als glücklichen Menschen

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Meldung
Sie hat die Looks einer Vierzigerjahre-Diva, kann singen und tanzen, beherrscht Komödie und Drama: Amy Adams ist schon was Besonderes. Jetzt hat sie den Golden Globe für ihre Hauptrolle in American Hustle bekommen