Sascha Westphal
Filmkritiken von Sascha Westphal
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Weitgehend in Echtzeit erzählt Christian Alvart in »Steig. Nicht. Aus!« von einem Bauunternehmer, der in seinem Auto auf einer Bombe sitzt. Dabei baut er eine sich stetig steigernde Spannung auf, die einen tief in die aussichtslose Situation des Erpressungsopfers hineinzieht
Eli Roths »Death Wish« ist eher ein Gegenentwurf als ein Remake von Michael Winners berüchtigtem Selbstjustiz-Thriller. Bruce Willis sieht in dieser drastischen Satire nicht rot. Er setzt nur die Brille der Waffenlobby auf
Der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet) verliebt sich in den sieben Jahre älteren Sommergast (Armie Hammer) seiner Eltern – nur wenige Filme haben bisher den einzigartigen Zauber der ersten großen Liebe auf eine so berauschende Weise eingefangen wie Luca Guadagninos Verfilmung von André Acimans Roman »Call Me By Your Name«
Jan Speckenbachs grandios von Johanna Wokalek gespielte Protagonistin heißt nicht zufällig Nora. Die Ähnlichkeiten zu Ibsens gleichnamigen Stück sind gewollt. So kann »Freiheit« vom Scheitern moderner Glücksversprechen erzählen und zugleich in einen eindringlichen Dialog mit vergangenen Ideen und Zeiten treten
Eine Witwe widersetzt sich einer Gruppe von Männern, die sie vergewaltigen wollen. Mouly Surya erzählt in ihrem dritten Spielfilm »Marlina« eine ebenso eigenwillige wie eindrucksvolle Rachegeschichte, die den Western aus dem Geist des antiken Dramas neu erfindet
Jan Zabeil zeichnet die Konflikte und Kämpfe innerhalb einer Patchwork-Familie zwar psychologisch sehr genau nach. Aber er überlädt das brillant gespielte und inszenierte Drama »Drei Zinnen« auch und sabotiert so selbst seinen psychologischen Realismus
Entfernt erinnert Sabus Film »Happiness« an die europäischen und amerikanischen Western der 60er und 70er Jahre. Er erzählt sogar eine Rachegeschichte. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Denn Sabu nutzt Genrekonventionen konsequent für berührende Reflexionen über die Natur des Menschen
Wackerbarths Porträt eines komplizierten Casting-Prozesses ist zugleich ein grandioses Panorama des Filmgeschäfts, das dessen alltägliche Machtkämpfe perfekt abbildet
William Oldroyds im viktorianischen England spielende Verfilmung von Nikolai Leskows »Lady Macbeth aus Mzensk« besticht durch formale Virtuosität
Aisling Walsh konzentriert sich in ihrem Spielfilm »Maudie« über die kanadische Folk-Künstlerin Maud Lewis ganz auf ihre beiden Hauptdarsteller Sally Hawkins und Ethan Hawke, die wahrhaft sensationell sind