Patrick Heidmann
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Filmkritiken von Patrick Heidmann
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Zu behaupten, »Victor Frankenstein« sei ein Ärgernis, ginge angesichts des hochkarätigen Ensembles zu weit. Doch enttäuschend ist es schon, dass statt des versprochenen modernisierten Klassiker-Updates bloß alter Wein in lieblos zusammengeflickten und mit unnötigen Mätzchen verzierten Schläuchen geboten wird
Die Erwartungen an das Herzensprojekt von Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Ellen Page waren hoch. Doch Regie und Drehbuch zu »Freeheld« , der wahren und relevanten Geschichte, bleiben oberflächlich und lieblos
Wer etwas übrig hat für die Zeitlupen und die Zerstörungswut von Zack Snyder, wird »Batman v Superman« vielleicht etwas abgewinnen können, zumal Wonder Woman ihr vielversprechendes Leinwanddebüt gibt. Doch dürftig motivierte Protagonisten und eine unbefriedigende Geschichte machen den Auftakt der DC-Comics-Saga zu einem ermüdend-nervigen Film
Eine Frau erwacht im Bunker eines Mannes, der vor der Tür den Weltuntergang wähnt. Viel mehr sollte man gar nicht wissen über »10 Cloverfield Lane«, der als klaustrophobischer Thriller unter anderem mit einem glänzenden John Goodman überzeugt
Dafür, dass »Sisters« eigentlich nur eine Teenie-Party-Komödie mit erwachsenen Frauen in den Hauptrollen und zu viel pubertären Prollgags ist, gibt es hier erstaunlich viel zu lachen. Verantwortlich dafür sind Tina Fey und Amy Poehler, denen man trotzdem mal ein besseres Drehbuch gönnen würde
Die in den USA kontrovers diskutierte Geschichte sowie Will Smith in einer der besten Rollen seiner Karriere sind gute Gründe, sich »Erschütternde Wahrheit« von Peter Landesman anzusehen. Dass dessen melodramatisch angehauchte Inszenierung allerdings arg konventionell ausfällt, steht der Wucht seines Enthüllungsdramas etwas im Weg
Statt sich auf seine komplizierte und gerade deswegen reizvolle Protagonistin (Sandra Bullock) zu konzentrieren, verstolpert sich David Gordon Green bei »Die Wahlkämpferin« in einem tonal unausgegorenen Potpourri, dass nur anfangs mit satirischem Biss überzeugt
Wie schon den vielen Kollegen vor ihr gelingt es auch Sophie Barthes nicht bis ins Letzte, der legendären Romanvorlage von Flaubert gerecht zu werden. Immerhin wartet ihre Kinoadaption mit schönen Bildern und einer überzeugenden Hauptdarstellerin auf
Roland Emmerichs ungewohnter Abstecher in die Geschichte der Schwulenbewegung ist weder der von manchem Kritiker beschworene Schlag ins Gesicht der LGBTQ-Community noch ein wirklich guter Film
Woody Allen beherrscht zwar den Spagat zwischen Thriller-Plot und seinem typischen Intellektuellenhumor, doch hier stimmt die Chemie zwischen Joaquin Phoenix und Emma Stone nicht recht
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In »Kleo« mischt Jella Haase als ehemalige DDR-Topspionin das frisch vereinigte Berlin tüchtig auf. Garantiert kein Zeitgeschichtsdrama.
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Was, wenn der Premier zurücktritt und virtuell die Russen angreifen: »The Undeclared War« spielt ein Zukunftszenario durch, das unangenehm nah an der Gegenwart liegt.
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Als Prequel zum »Predator«-Franchise sorgt »Prey« nicht nur für frischen Wind im eigenen Universum – das Setting und der Umgang mit Repräsentation sind beispielhaft fürs ganze Actiongenre.
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Von Grau zu Grau: »The Gray Man« vom Regiebrüderpaar Anthony und Joe Russo soll die bislang teuerste Netflixproduktion sein.
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»Abbott Elementary« ist aktuell die erfolgreichste neue Sitcom des amerikanischen Fernsehens. Dass sie aufs abgestandene Schema »Mockumentary« zurückgreift, verzeiht man ihr schnell.
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In seinem zweiten Spielfilm hat sich Indie-Filmer Cooper Raiff die Rolle eines orientierungslosen, aber knuffigen Studenten auf den Leib geschrieben.
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Mit der packend als Mischung aus Dokumentar- und Animationsfilm erzählten Fluchtgeschichte »Flee« gelang dem dänischen Regisseur Jonas Poher Rasmussen 2021 die Oscarnominierung in gleich drei Hauptkategorien.
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Schon mit seinem Spielfilmdebüt »Auf Anfang« (2006) gewann der 1974 in Kopenhagen geborene und in Oslo aufgewachsene Trier als bester Regisseur in Karlovy Vary. Seinen zweiten Film, »Oslo, 31. August« (2011), stellte er in Cannes in der Sektion »Un Certain Regard« vor, sein englischsprachiges Debüt »Louder Than Bombs« (2015) dann bereits im Wettbewerb um die Goldene Palme, wie auch »Der schlimmste Mensch der Welt« (2021), der zwei Oscarnominierungen erhielt und mit Renate Reinsve eine Hauptdarstellerin vorstellte, die das Zeug zum Weltstar mitbringt.
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Danny Boyle erzählt in »Pistol« die Geschichte der Sex Pistols noch einmal nach – unter Verwendung der Originalmusik.