Patrick Heidmann

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Filmkritiken von Patrick Heidmann

Die Erlebnisse der rüstigen Rentnerin Helen nach ihrem nicht ganz freiwilligen Umzug in eine Seniorenresidenz sind leider kaum je aufregender als der sonntägliche Tanztee im Heim. Dem hochkarätig-erfahrenen Ensemble um Ellen Burstyn wird das nicht gerecht
Basierend auf dem Broadway-Hit von Lin-Manuel Miranda gelingt Jon M. Chu ein mitreißendes Kino-Musical, das zwar mit wenig Plot, aber umso mehr schweißtreibender Straßenparty-Stimmung aufwartet
Wie so viele Fortsetzungen drückt auch »A Quiet Place 2« in jeder Hinsicht mehr auf die Tube, von der fast minimalistischen Intimität des Originals bleibt nicht viel übrig. Überzeugende Schauspieler und jede Menge Spannung machen die Sache aber auch dieses Mal zu einem großen Vergnügen
Als der Kalte Krieg 1960 einem ersten Höhepunkt entgegensteuert, wird der unscheinbare britische Geschäftsmann Greville Wynne angeheuert, um regelmäßig in die UdSSR zu reisen und als Kurier für den sowjetischen Geheimdienstmitarbeiter Penkovsky zu dienen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Benedict Cumberbatch überzeugt in der Titelrolle dieses grundsoliden Films auf ganzer Linie
Die Gratwanderung zwischen blutig-rachlüsternem Psychothriller und einer komplexen Auseinandersetzung mit Nazi-Gräueltaten und Kriegstraumata gelingt dem israelischen Regisseur Yuval Adler in seinem zweiten englischsprachigen Film nur bedingt. Immerhin wissen Noomi Rapace, Chris Messina und Joel Kinnaman in den Hauptrollen zu überzeugen
Die bemerkenswerte und bittere Geschichte von Marcel Marceau, seinem Heldenmut und der lebensrettenden Kraft der Kunst im Frankreich des Zweiten Weltkriegs mag von Regisseur Jonathan Jakubowicz filmisch konventionell und auch ein wenig oberflächlich umgesetzt sein. Ihrer Faszination tut das nur bedingt Abbruch
Fernab von Subtilität oder psychologischer Tiefe erweist sich der Film über einen vor Wut rasenden Autofahrer (Russell Crowe) als B-Movie, das in Sachen Gewalt die Grenzen des Erträglichen gehörig strapaziert
Ben Affleck ist in der Rolle eines trauernden Alkoholikers, der als Trainer einer Basketball-Schulmannschaft den Weg zurück ins Leben finden will, so überzeugend wie lange nicht. Um den Film aus seiner aus Vorhersehbarkeit, Klischees und Uninspiriertheit resultierenden Lethargie zu reißen, reicht das leider nicht
In der Mischung aus Romanze, Musikfilm und Komödie über zwei gegensätzliche Frauen, die beruflich neue Wege einzuschlagen versuchen, funktioniert der Film als angenehm kurzweilige Unterhaltung
Die Geschichte vom Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen in Atlanta, bei dem der unbedarfte Richard Jewell innerhalb weniger Tage vom Helden zum Hauptverdächtigen wurde, erzählt Clint Eastwood schnörkellos und mit sehenswerter Besetzung

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Thema
Sie wurde bekannt mit dem Remake einer kolumbianischen Telenovela: »Ugly Betty« – ein Pionierjob. Aber danach war America Ferrera auf das Image der modernen Frau von nebenan festgelegt. Was man daraus machen kann, hat sie in »Barbie« gezeigt. Es müsste jetzt aufwärtsgehen.
Meldung
James Burrows, 1940 in Los Angeles geboren, hat bei Serien wie »Taxi« (1978), »Cheers« (1982) oder »Will & Grace« (1998) und der Ursprungsserie »Frasier« als Regisseur und Produzent gearbeitet.
Tipp
»Fair Play« belebt nicht nur die Ästhetik des Erotikthrillers der Neunzigerjahre neu, sondern schildert sehr modern die Disparität der Geschlechter in den Erfolgsjobs an der Wall Street.
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Tom Lass und sein Team zeigen in Tod den Lebenden viel kreative Freiheit, Spielfreude und Widerstand gegen normierte Erzählmuster.
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Tilda Swinton spielt in Joanna Hoggs »The Eternal Daughter« gleichzeitig Mutter und Tochter – und eine Regisseurin, die einen Film über die eigene Mutter machen möchte.
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Taylor Sheridan kehrt mit »Special Ops: Lioness« zurück zum Spionagethriller. Es geht um Agentinnen, die in Krisengebieten rekrutieren sollen.
Tipp
Die britisch-deutsche Koproduktion »Then You Run« folgt in wilder Mischung aus Teenie-Komödie und Gangsterthriller ein paar Freundinnen quer durch Europa.
Thema
Patrick Heidmann stellt Schauspieler*innen aus der asiatisch-amerikanischen Community vor, die in den letzten Jahren Filme und Serien geprägt haben, darunter auch die Hauptdarstellerin von Celine Songs »Past Lives«.
Thema
Wenn man auswandert, lässt man etwas in der alten Heimat zurück. Das ist aber nicht per se schmerzhaft, meint Celine Song. In ihrem Spielfilmdebüt »Past Lives« blickt sie mit einer Mischung aus Heiterkeit und Melancholie auf ein koreanisch-amerikanisches Beziehungsdreieck.
Tipp
Die Comedyserie »Our Flag Means Death« gewinnt den verbrauchten Piratenmotiven völlig neue, queere Seiten ab.