Patrick Heidmann
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Filmkritiken von Patrick Heidmann
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Die Geschichte vom Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen in Atlanta, bei dem der unbedarfte Richard Jewell innerhalb weniger Tage vom Helden zum Hauptverdächtigen wurde, erzählt Clint Eastwood schnörkellos und mit sehenswerter Besetzung
Als Heiratsschwindler-Schwank ist Bill Condons Film zu wenig amüsant, als Rachethriller zu wenig spannend. Wirklich überzeugend ist an »The Good Liar – Das alte Böse« eigentlich nur die Besetzung der Hauptrollen. Denn Helen Mirren und Ian McKellen zuzusehen ist immer ein großes Vergnügen, selbst wenn sie eigentlich eine überzeugendere und weniger überfrachtete Geschichte verdient hätten
Eine an sich typische Geschichte einer inneren wie äußeren Wandlung, die aber erfreulicherweise mehr als bloß konformistische Anpassung an die Norm predigt
Eine packende Romanvorlage, ein größtenteils ebenso überzeugendes wie prominentes Ensemble sowie elegante Bilder von Roger Deakins können nicht verhindern, dass die Bestselleradaption von John Crowley eine ziemlich blasse Angelegenheit ist
Das deutsche Kino tut sich oft schwer, wenn es unverkrampft junge Leute, Sex und Berlin zu inszenieren gilt. Doch Thomas Moritz Helms Debütfilm »Heute oder morgen«, die Geschichte einer modernen Sommerromanze, ist bemerkenswert glaubhaft, offenherzig und sexy
Einmal mehr stürzt sich Nicole Kidman mit Haut und Haar auf eine Rolle, die ihr psychologisch wie optisch Neues abverlangt. All ihr Einsatz fruchtet allerdings nur bedingt, weil das Drehbuch von »Destroyer« auch mit einer Frau im Zentrum über weite Strecken nur die üblichen Antihelden-Ermittler-Klischees auffährt
Aus der wahren Geschichte der Brieffälscherin Lee Israel wird in den Händen von Regisseurin Marielle Heller das komplexe Porträt einer Frau, die man so sonst nie als Kinoheldin sieht. Melissa McCarthy und an ihrer Seite Richard E. Grant als schwuler Freund laufen hier zu ganz großer Form auf: »Can You Ever Forgive Me?«
Wer auf knallharte Hochspannung steht, ist bei Christian Alvart in guten Händen: »Abgeschnitten« ist ein waschechter, rasanter Psychothriller, obendrein mit hochkarätigem Ensemble
»Crazy Rich« ist beides gleichzeitig: ganz und gar herkömmlich, in der Art und Weise wie die Genre-Konventionen romantischer Komödien bedient (und durch leicht auf den Kopf gestellt) werden, aber auch revolutionär, schließlich setzen Hollywood-Studios sonst nie auf ein rein asiatisch-stämmiges Ensemble. Vor allem aber ist die Romanverfilmung ein großer, glänzender Spaß, in dem sich Hauptdarstellerin Constance Wu für weitere Aufgaben empfiehlt
Lange Jahre kämpfte Rupert Everett darum, sein Herzensprojekt als Regisseur und Drehbuchautor auf die Leinwand zu bringen. Seine Unerfahrenheit in beiden Bereichen ist dem Film über die letzten Jahre Oscar Wildes anzumerken, wird aber durch seine Leidenschaft für die Geschichte und den Protagonisten aufgehoben.
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»Fair Play« belebt nicht nur die Ästhetik des Erotikthrillers der Neunzigerjahre neu, sondern schildert sehr modern die Disparität der Geschlechter in den Erfolgsjobs an der Wall Street.
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Tom Lass und sein Team zeigen in Tod den Lebenden viel kreative Freiheit, Spielfreude und Widerstand gegen normierte Erzählmuster.
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Tilda Swinton spielt in Joanna Hoggs »The Eternal Daughter« gleichzeitig Mutter und Tochter – und eine Regisseurin, die einen Film über die eigene Mutter machen möchte.
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Die britisch-deutsche Koproduktion »Then You Run« folgt in wilder Mischung aus Teenie-Komödie und Gangsterthriller ein paar Freundinnen quer durch Europa.
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Patrick Heidmann stellt Schauspieler*innen aus der asiatisch-amerikanischen Community vor, die in den letzten Jahren Filme und Serien geprägt haben, darunter auch die Hauptdarstellerin von Celine Songs »Past Lives«.
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Taylor Sheridan kehrt mit »Special Ops: Lioness« zurück zum Spionagethriller. Es geht um Agentinnen, die in Krisengebieten rekrutieren sollen.
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Wenn man auswandert, lässt man etwas in der alten Heimat zurück. Das ist aber nicht per se schmerzhaft, meint Celine Song. In ihrem Spielfilmdebüt »Past Lives« blickt sie mit einer Mischung aus Heiterkeit und Melancholie auf ein koreanisch-amerikanisches Beziehungsdreieck.
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Die Comedyserie »Our Flag Means Death« gewinnt den verbrauchten Piratenmotiven völlig neue, queere Seiten ab.
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Die französische Serie »About Sasha« stellt eine 17-jährige intersexuelle Person in den Mittelpunkt, die nach Jahren des Bullying in der Provinz einen Neuanfang sucht.