Rafiki

Aus Kenia, dem Land, in dem Homosexualität mit hohen Gefängnisstrafen belegt wird, kommt mit »Rafiki« ein Film, der die Liebe zwischen zwei Mädchen zum Thema macht und sich dennoch fröhlich gibt. »Afro-Bubblegum« – so nennt man diese junge Bewegung. Regisseurin Wanuri Kahiu will mit ihren Filmen die Klischees vom leidvollen Kontinent bekämpfen

Plötzlich Familie

Ein kinderloses Paar nimmt drei Pflegekinder auf und merkt, dass das keine leichte Aufgabe ist. Mit Rose Byrne und Mark Wahlberg in den Hauptrollen überzeugt »Plötzlich Familie« als liebevoll ironisches Porträt einer Pflegefamilie und besticht durch hintergründigen Humor. Leider wird der gute Ansatz immer wieder von unnötigem ­Klamauk und flachen Gags unterlaufen

The Mule

Clint Eastwood vor und hinter der Kamera: Als 90-jähriger Gärtner in Finanznot, der das scheinbar leicht verdiente Geld als Drogenkurier zu genießen lernt, zeigt sich der 88-Jährige in Bestform, auch wenn »The Mule« drum herum trotz exzellenter Besetzung etwas enttäuscht

Luft

Mit seiner herrlich entrückten Liebesgeschichte zweier Mädchen empfiehlt sich Anatol Schuster als talentierte Stimme des jungen deutschen Films. Sein Debüt »Luft« erzählt von Begehren und Verlust und davon, dass man loslassen muss

Das letzte Mahl

Die jüdische Familie Glickstein trifft sich am Abend von Adolf Hitlers Machtergreifung zum letzte Ma(h)l. Die Botschaft von ­Florian Frerichs Langfilmdebüt ist wichtig. Dem Kammerspiel mangelt es aber an ­vielem, vor allem an erzählerischer Dichte und Dialograffinesse

Hotel Jugoslavija

Ein persönlicher und politischer Filmessay, der aus eigenen Kindheitserinnerungen in vielfältigen ästhetischen Schichtungen und Brechungen das Bild einer kollektiven Verlusterfahrung entwirft: »Hotel Jugoslavija«

Berlinale: Ein Rückblick auf die Ära Kosslick

18 Jahre hat Dieter Kosslick Deutschlands größtes und wichtigstes Festival geleitet, 2019 wird sein letzter Jahrgang sein. Er war ein Erneuerer – und ein Buhmann

Have a Nice Day

Ein junger Mann klaut einem Mafiaboss eine Tasche voll Geld und hat bald dessen Schergen auf den Fersen. In seinem knackig reduzierten Animationsfilm »Have a Nice Day« erzählt Jian Liu eine klassische Film-noir-Geschichte, angesiedelt unter armen Würstchen, die in einem unwirtlichen Niemandsland von Shangri-La träumen. Nüchterne Bestandsaufnahme eines sozialen Zustands der Kälte, die so etwas wie Trost allenfalls im Sarkasmus findet und klammheimlich unter die Haut geht

Green Book – Eine besondere Freundschaft

Zwei Männer, ein italoamerikanischer Rausschmeißer und ein schwarzer Klassik- und Jazzpianist kommen sich in den zwei Monaten einer Konzertour durch den amerikanischen Süden näher. Mit dem Buddy-Roadmovie »Green Book« ist Peter Farrelly, hier ohne seinen Bruder Bobby auf dem Regiestuhl, den Flegeljahren entwachsen, vor allem auch dank grandioser Darsteller

Generation Wealth

Enttäuschender Dokumentarfilm über die Obsession westlicher Gesellschaften mit den Insignien unermesslichen Reichtums. Vom kritischen Gesellschaftsporträt wird »Generation Wealth« zusehends zur Freakshow

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