Nachruf: Ted Kotcheff

Ein Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Regisseur und ein Veranstaltungshinweis.
Gerhard Midding

Es gibt Sätze, die sofort einleuchten und zugleich völlig unklar sind. Nehmen wir nur einmal folgende Regieanweisung: „Ronny, sei doch mal normal!“ Sie entspricht einem verständlichen Wunsch und verlangt Unerhörtes: Wie stellt ein Schauspieler das her? In den meisten Fällen ist sie wahrscheinlich ziemlich nutzlos. Dabei benennt sie das Paradoxon, dem Dominik Grafs neues Buch seinen Titel verdankt.

Filmfest München

27.6.–6.7., München – Deutschlands wichtigstes Sommerfestival präsentiert aktuelle internationale und deutsche Film- und Serienhighlights und lockt mit prominenten Gästen.

NaturVision Filmfestival

Ludwigsburg, 25.–29.6. – Rund 70 Wissenschafts-, Umwelt- und Naturfilme über die diversen Lebensräume unserer Erde.

Kinofest Lünen

18.–22.6., Lünen – Nach einem Jahr Pause präsentiert sich das Filmfest mit neuem Konzept. Die Wettbewerbssektionen für aktuelle deutsche Spiel- und Dokumentarfilme und die für Kinder- und Jugendfilme bleiben erhalten.

Japan-Filmfest Hamburg

18.–22.6., Hamburg – Das Thema lautet: »Faszination Japan – auf zu den Sternen«. Verteilt auf unterschiedliche Programmreihen gibt es Arthaus-Filme, Genreproduktionen, Anime und Komödien. Eröffnet wird mit »Wings of The Phoenix« von Tsukasa Kishimoto.

Dokumentale

Berlin, 12.–22.6. – Zum zweiten Mal lädt Berlin mit verschiedenen Dokus, Sachbüchern, VR-Erlebnissen und Live-Podcasts zum Entdecken und Erkunden ein.

Men (2022)

Der Titel von Alex Garlands Folk-Horror-Film ist Programm: In seiner satirischen, aber auch eher eindimensionalen Sicht sind alle Männer gleich. Garland findet grandiose, unvergessliche Bilder für die Schrecken, die seine Heldin durchleben muss. Aber am Ende bestätigt sein feministischer Gegenentwurf die typischen Klischees des Genres.

Berlin Calling (2008)

Das musikalische Drogendrama überzeugt durch die klare Handschrift des Regisseurs und die intensive Darstellung des Musikers Paul Kalkbrenner in der Hauptrolle des DJs. Ernstzunehmende Auseinandersetzung mit Drogenkonsum ohne erhobenen Zeigefinger.

Leere Netze (2023)

Einer Hochzeit von Amir und Narges steht nicht nur der hohe Brautpreis entgegen, sondern auch die Kluft zwischen den sozialen Schichten, denen sie entstammen. Amirs Versuch, Geld für die Auslösung seiner Geliebten zusammenzubekommen, lässt ihn schließlich ins kriminelle Milieu abdriften. Regisseur Behrooz Karamizades Film ist keine plakative Anklage der Zustände im heutigen Iran, vielmehr findet er unaufdringliche Bilder für die Perspektivlosigkeit der jungen Generation.

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