Rudolf Worschech

Fatih Akin hat die Berlinale noch sehr angenehm in Erinnerung, das hat er immer betont. 2004 hat er für seinen »Gegen die Wand« den Goldenen Bären erhalten. Das war zwar nicht sein Karrieredurchbruch, aber als ihm die Jurypräsidentin, die Schauspielerin Frances McDormand, die Staue mit den Worten übergab: »Dein Film ist Rock'n'Roll!« – das war schon was. 

Jens Balkenborg

Mottos konnte der scheidende Berlinale-Direktor Dieter Kosslick schon immer gut. In diesem Jahr steht mit »Das Private ist politisch« ein Spruch aus der 1968er Frauenbewegung über dem Wettbewerb und irgendwie auch über allem, schließlich ist die gesellschaftspolitische Verantwortung des Kinos ein Herzensthema Kosslicks. 

Harald Mühlbeyer

Hermine Huntgeburth ist mit neun Geschwistern aufgewachsen. In einer sehr katholischen Familie – »das erklärt die zehn Kinder«, meinte Huntgeburth im Vorgespräch vor ihrem Debütfilm »Im Kreise der Lieben« von 1991. Familie sei »gnadenlose Liebe«, man könne dem anderen alles antun, am Ende würde es verziehen.

Barbara Schweizerhof

Eine Gruppe von einsamen Verlierergestalten findet über Zufall und Missgeschick zusammen, was zu rührenden Akten von Solidarität und nicht weniger rührenden Momente von Romanze führte: Das war der Plot von Lone Scherfigs »Italienisch für Anfänger«, mit dem sie auf der Berlinale 2001 den Jury-Preis erhielt. Mit ihrem neuen Film, »The Kindness of Strangers«, eröffnete die dänische Regisseurin nun am Donnerstagabend die 69.

Silvia Hallensleben

Gestern abend nach der Akkreditierung und dem ersten Blog mit Sichtung der Festivalunterlagen erst richtig im Festival angekommen. Und ein Schock: Denn neben dem schon letztes Jahr schmerzlich vermissten grafischen Übersichtsplan sind auch andere Informationsmöglichkeiten aus den Festival-Planungs-Unterlagen verschwunden. Außerdem wurden die Zugangs- Bedingungen für die Presse (für mich total überraschend und unangekündigt) extrem verschlechtert, was die Möglichkeit betrifft, ohne Ticket nur mit dem Festival-Ausweis Vorführungen zu besuchen.

Ulrich Sonnenschein

Ganz stark startete der deutsche Film in den Wettbewerb der diesjährigen Berlinale mit  »Systemsprenger«, dem Kinodebüt von Nora Fingscheidt. Systemsprenger sind Kinder, die sich keinen Strukturen unterwerfen und sich nicht in vorgegebene Ordnungen einfügen können. Oftmals reagieren sie unbändig aggressiv und sind dann kaum noch zu bremsen. Ein solches Kind ist die 9jährige Benni, die eigentlich Bernadette heißt, und nichts lieber tun würde, als zu ihrer Mutter zurückzukehren.

Harald Mühlbeyer

Halbstarke in der DDR, Wohnungsnot, kinderreiche, verwahrloste Familien, verlorene, ziellose junge Männer. Und Aufbau, Arbeit für alle, soziale Absicherungen, engagierte, herzensgute, hilfreiche Menschen, die die verlorenen Söhne des Sozialismus wieder auf den rechten Pfad zurückbringen.

Sweethearts

Statt Thelma und Louise sind es dieses Mal Mel und Franny auf einem vergnüglich rasanten Road Trip. Mit Witz und Verve beweisen sie unter der Regie von Karoline Herfurth, die dass sich auch Frauen auf vergnüglich freche Weise zu einem Buddy Movie zusammenraufen können: »Sweethearts«

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