Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

Der neueste Film des eigenwilligen Dokumentaristen Errol Morris versucht, hinter die Fassade des ehemaligen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld zu schauen, und kann auf faszinierende Weise doch nur ein Vakuum, eine Leerstelle offenbaren
Der Reiz dieses Action-Buddymovies aus Luc Bessons EuropaCorp-Schmiede liegt in der halsbrecherischen Parcours-Akrobatik und der Chemie zwischen David Belle und Paul Walker, der hier in seiner letzten vollständig abgedrehten Rolle zu sehen ist
In seinem zweiten Spielfilm »Stereo« entfesselt Maximilian Erlenwein zusammen mit Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu ein labyrinthisches Spiel mit Identitäten, einen finster brütenden Psychotrip, in dem mit dem Helden auch der Zuschauer um existentielle Orientierung ringt
Als Regisseurin und Hauptdarstellerin mit tunesischen Wurzeln lotet Reem Kherici in ihrem Regiedebüt den Clash der Kulturen zwischen Pariser Modeszene und marokkanischem Landleben aus, setzt das persönlich motivierte Thema jedoch albern, oberflächlich und klischeehaft um
Als Regisseur und Hauptdarsteller haucht Ralph Fiennes dem viktorianischen Kostümdrama um die heimliche Liaison von Charles Dickens und der sehr viel jüngeren Schauspielerin Nelly sehr moderne Gefühle ein
Reisebericht und Selbstfindungsabenteuer: Die Verfilmung des spektakulären Wüs­tentrips, der 1977 Robyn Davidson 2700 Kilometer durch den australischen Outback führte, lebt von der spirituellen Schönheit der Landschaftsaufnahmen ebenso wie von der emotionalen Finesse der Darstellerin Mia Wasikowska
Basierend auf Gerichtsakten und Tagebüchern rekapituliert Christian Alvart in »Banklady« ein Stück bundesdeutscher Kriminalgeschichte: Gisela und Herrmann als Bonnie and Clyde der deutschen Sparkassen, zwischen der spießigen Enge Deutschlands und den hochfliegenden Träumen des Kinos
Auch in seinem dritten Film »Vaterfreuden« setzt Matthias Schweighöfer auf die Mischung aus rustikalem Humor und Jungencharme, aus albernem Spaß und geerdeter Wirklichkeit
In 14 strengen Einstellungen spielt Dietrich Brüggemann in »Kreuzweg« die 14 Stationen desselbigen im Alltag eines vierzehnjährigen Mädchens in einer rigiden katholischen Gemeinde durch. Ein Plädoyer gegen den fundamentalistischen Glauben nicht nur im Christentum
Zugleich traurig und komisch, aufwühlend und berührend erzählt Stephen Frears in »Philomena« die wahre Geschichte einer Frau, die sich fünfzig Jahre nach der Geburt ihres unehelichen, zwangsweise zur Adoption freigegebenen Sohnes auf die Suche macht, die zugleich eine widerspenstige Annäherung zwischen einer liebenswürdigen alten Dame (Judi Dench) und einem notorischen Zyniker (Steve Coogan) ist