Anke Sterneborg

Filmkritiken von Anke Sterneborg

In der Verfilmung eines schottischen Jugendbuches kreist Isabel Coixet erneut um die Selbstfindung einer fragilen jungen Frau, doch das mit Horror- und Thrillerelementen versetzte Teeniedrama ist sehr viel oberflächlicher als die geheimnisvollen früheren Filme der katalanischen Regisseurin
Ein aus dem Gemüsebeet emporgestiegener Wunderknabe erlöst seine Wahleltern von der Sehnsucht nach einem Kind, nur um sie stattdessen mit dem Schwierigkeiten perfekter Erziehung zu konfrontieren. Was ein magisches Märchen sein sollte, verkommt unter der Regie von Peter Hedges zum penetranten Erziehungsratgeber
Ohne Nostalgie, aber auch ohne moralinsaures Überlegenheitsgetue wirft Dominik Graf einen frischen Blick auf die DDR des Jahres 1961, kurz vor dem Mauerbau. In einer ebenso zauberhaften wie wirklichkeitsnahen Ménage à trois geht es um die Utopien des Lebens und der Liebe - bevor sie vom Mauerbeton erstickt werden
In der Verfilmung von François Lelords gleichnamigem Roman begibt sich Simon Pegg als Londoner Psychiater auf eine Reise um die Welt und bindet zusammen mit Peter Chelsom einen bunten Strauß aus Glücksrezepten: »Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück«
Das intime Coming of Age einer Schwarzen in der feinen britischen Gesellschaft verwebt Amma Asante in ihrer zweiten Regiearbeit »Dido Elizabeth Belle« mit dem historischen Skandal um ein Sklavenschiff. Ein Kostümdrama im erlesenen Stil von Jane-Austen-Verfilmungen und ein wuchtiges Gerichtsdrama
Ein Tag und eine Nacht im Leben einer ungarischen Romafamilie: In atemraubender Intensität vermittelt Bence Fliegauf das Klima der Bedrohung zur Zeit der rassistisch motivierten Romamorde in seiner Heimat
Ein Trio lebenslustiger Alt-68er trifft auf drei spießige Studenten: Mit Gespür für den authentischen Tonfall und die komischen Absurditäten des menschlichen Zusammenlebens prüft Ralf Westhoff in »Wir sind die Neuen« unterschiedliche Lebensentwürfe im Wandel der Zeiten
Glück und Schmerz, Geborgenheit und Verlorenheit in einer Ersatzfamilie, in der die alleinerziehende Mutter von vier Kindern an Aids stirbt: In ihrem Spielfilmdebüt lotet die mexikanische Regisseurin einen erweiterten Familienbegriff aus, den sie als junge Frau am eigenen Leib erfahren hat
Der neueste Film des eigenwilligen Dokumentaristen Errol Morris versucht, hinter die Fassade des ehemaligen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld zu schauen, und kann auf faszinierende Weise doch nur ein Vakuum, eine Leerstelle offenbaren
Der Reiz dieses Action-Buddymovies aus Luc Bessons EuropaCorp-Schmiede liegt in der halsbrecherischen Parcours-Akrobatik und der Chemie zwischen David Belle und Paul Walker, der hier in seiner letzten vollständig abgedrehten Rolle zu sehen ist

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Das britische Fernsehen hat mit einer ganzen Reihe von Miniserien dem Krimi­genre zu einer neuen Blüte ­verholfen. Das Beste aus zwei Welten verbindend, den Luxus des Langzeit­erzählens mit kinogerechter Star­besetzung und cineastischer Gestaltung, gehören Titel wie »Luther« zum aufregendsten, was das Fernsehen derzeit zu bieten hat. Anke Sterneborg stellt die besten britischen Krimi-Mini­serien aus den letzten Jahren vor
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Das Erweckungserlebnis kam in frühen Jahren mit Tobe Hoopers TEXAS CHAINSAW MASSACRE: Da merkte der Däne Nicolas Winding Refn: »Filme müssen nicht normal sein!« In seiner einstündigen Dokumentation NWR bietet Laurent Duroche Einblicke in das Universum eines radikalen Regisseurs, der jedes seiner Werke zu einem Anschlag auf die Sinne macht, ganz unmittelbar und physisch.
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Beim britischen Fernsehen und seinen Serienideen bediente sich schon immer die ganze Welt. In den letzten Jahren aber scheinen die Briten ihrerseits etwas von den neuen US-Serien gelernt zu haben und produzieren Qualitätsstücke vom Feinsten. Anke Sterneborg über die Serien, die sich mit vergangenen Epochen befassen und damit im doppelten Sinne Geschichte schreiben
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Außer Atem: »Arbitrage« mit Richard Gere führt in die Abgründe der Finanzwelt
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Ami Canaan Mann schürt in ihrem zweiten Spielfilm »Texas Killing Fields« eine Stimmung, in der nicht nur die Lichtverhältnisse schummrig sind – und verrät dabei durchaus Einflüsse ihres berühmten Vaters Michael Mann
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Dreipersonenstück: Alles kommt anders in der DVD-Premiere des Thrillers »Spurlos – Die Entführung der Alice Creed«