Anke Sterneborg
Filmkritiken von Anke Sterneborg
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Inhaltlich unentschieden zwischen Überlebensdrama, Romanze und dem Neuanfang danach, bezieht »Zwischen zwei Leben« seine Kraft aus der harschen Schönheit verschneiter Landschaften und dem Charisma seiner beiden Hauptdarsteller Kate Winslet und Idris Elba
Charmant rotzige Coming-of-Age-Geschichte eines weißen, übergewichtigen Mädchens aus New Jersey, das sich als »Patti Cake$« zusammen mit zwei Underdog-Kumpels gegen alle Widrigkeiten in der schwarzen Rap-Welt behaupten will
Die Rekapitulation des legendären Geschlechterwettkampfs auf dem Tennisplatz lebt von der Mischung aus schrägem Humor, liebevoller Milieuzeichnung und feinem Gespür für die Absurdität zwischenmenschlicher Beziehungen: »Battle of the Sexes«
Nach »Philomena« arbeitet Judi Dench in »Victoria & Abdul« zum zweiten Mal mit Stephen Frears zusammen und glänzt nach John Maddens »Ihre Majestät Mrs. Brown« erneut als Queen Victoria, die durch einen Bediensteten zu rebellischer Lebenslust findet. Allein es fehlt der Biss, der diese liebenswerte Geschichte zu mehr als einer nebensächlich amüsanten Episode machten könnte
Zum dritten Mal nach »Requiem for a Dream« und »Black Swan« versetzt sich Darren Aronofsky in die verstörend subjektive Perspektive einer Frau. Doch was auf hypnotische Weise mit subtilen Irritationen beginnt, mündet am Ende in ein überspanntes Orgien-und Mysterientheater: »Mother!«
Das Glück und die Freiheit, aber auch den Schmerz und die Scham einer wild anarchischen Aussteigerkindheit fängt Destin Daniel Cretton mit grandiosen Schauspielern in allen Widersprüchen ebenso wahrhaftig wie unsentimental ein: »Schloss aus Glas«
Philippe de Chauveron konfrontiert nach »Monsieur Claude und seine Töchter« in »Hereinspaziert!« erneut Franzosen mit ihrem alltäglichen Rassismus und setzt dabei vor allem auf den gemeinsamen Nenner lauwarmer Klischees
Ein entfremdeter Vater und sein Sohn fahren zur Beerdigung des Großvaters in den fernen Norden. Im Rahmen eines Road- und Buddymovies klammert Thomas Arslan alles aus, was komische und emotionale Entlastung bieten könnte, und kommt damit der Wahrheit der Entfremdung zwischen den Generationen schmerzlich nah: »Helle Nächte«
In strengem Schwarz-Weiß und mit schillernder Besetzung zündet Sally Potter in »The Party« die vergnüglich-bösen Funken einer Gesellschaftskomödie, die im Schnelldurchlauf Reizthemen wie die Krise des Gesundheitswesens, der Demokratie und der Banken, den Stand des Feminismus und hippe New-Age-Ablenkungen durchdekliniert
Für welchen von zwei Männern würde sich Kati (Jessica Schwarz) entscheiden, wenn die Zeit fünf Jahre zurückgedreht wird? Aus dem Zeitreise-Szenario von Kerstin Gier kann Pepe Danquart in »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« nur laue Romcom-Funken schlagen
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Vom Erwachsenwerden: Steven Soderberghs »König der Murmelspieler« (King of the Hill, 1993)
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Es sind Geschichten von Tod, Gewalt und Macht – aber die Mafiaserien »Il Cacciatore«, »Gomorrha« und »4 Blocks« erzählen sie mit vehementer dokumentarischer Härte
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Sie stand schon als Kind auf der Bühne. Heute gehört sie zu Deutschlands gefragtesten Schauspielerinnen. Und gerade hat Nina Hoss wieder einen besonders guten Lauf. Zwei Filme am Start, Preise in Hamburg und San Sebastian. Den spanischen gab es für ihre Rolle als Violinlehrerin in »Das Vorspiel«
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Zu Beginn seiner Karriere kümmerte er sich um einen Schäferhund, Kommissar Rex genannt, später spielte er Opportunisten und Patriarchen: In diesem Monat brilliert der österreichische Schauspieler Tobias Moretti in der Siegfried-Lenz-Verfilmung »Deutschstunde«
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Er hat zuletzt internationale Serien gedreht: »The Terror«, »Patrick Melrose«. Nun bringt der Autor und Regisseur Edward Berger wieder einen Film ins deutsche Kino. Und berichtet über die Unterschiede der Kulturen
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Von der Apokalypse bis zum Einmannkino: die 42. Ausgabe des Göteborger Filmfestivals war für so manche Überraschung gut