Frank Arnold

Die Anfänge erinnert man noch, wenn man 1972 ein bestimmtes Alter hatte: den Einbruch in das Hauptquartier der Demokratischen Partei in Washington, die Ermittlungen einiger Zeitungsreporter, die mehr und mehr Verbindungen zwischen den Einbrechern und höchsten Stellen im Weißen Haus aufdeckten. Und man erinnert sich an das Ende: den Rücktritt des kompromittierten US-Präsidenten Richard Nixon.

Harald Mühlbeyer

Frauen erzählen: Zum Ende des Jahrhunderts befragten Crescentia Dünßer und Martina Döcker sechs alte Frauen über ihren Lebensweg: »Mit Haut und Haar« heißt ihr Dokumentarfilm von 1999, es ist chronologisch der letzte Film der diesjährigen Retrospektive. Sechs Frauen, Jahrgänge zwischen 1907 bis 1925, reden über sich.

Harald Mühlbeyer

Ich bin nicht mit DEFA-Filmen aufgewachsen, sondern in der westdeutschen Provinz. Bis heute kenne ich viel zu wenige, das merke ich jedesmal, wenn ich einen in einer Berlinale-Retro oder -Hommage sehe.

Jens Balkenborg

Im Forum gibt es immer Spannendes zu entdecken. Auf der Suche nach neuen Formen, Strömungen, überhaupt nach innovativen Formaten, versammeln sich dort Filme, die ziemlich weit entfernt sind von dem, was der Volksmund »Mainstream« nennt (oder schimpft, je nachdem...). Da geht es gerne auch mal formal sehr streng zu. Was, grundsätzlich, überhaupt nichts Schlechtes heißen muss. Im Gegenteil: Ein Michael Haneke hat die Austerität genauso zu wahrer Meisterschaft gebracht wie ein Yorgos Lanthimos, wie überhaupt viele Autorenfilmer.

Der goldene Handschuh

Fatih Akins Verfilmung der Heinz-Strunk-Vorlage über den Hamburger Frauenmörder Honka schrammt hart an der Überzeichnung, ist dennoch über die Maßen eindrücklich: »Der goldene Handschuh«
Silvia Hallensleben

Heute habe ich den bisher für mich bedeutsamsten Film der diesjährigen Berlinale gesehen – wie »Delphine et Carole, unsoumise« und »Sois belle et tais-toi« im mit Entdeckungen prall gefüllten »Archival Constellations«-Teil des Forums, das ich wegen der Überfülle der Gesamt-Sektion fast übersehen hätte. Ich habe dort – auch wegen der Schreiberei – leider schon einige Perlen verpasst, das geht bei so einem Festival blitzschnell. Aber es kommen auch noch ein paar Filme...

Silvia Hallensleben

Der neue Ort für die Preisverleihung des Verbandes der Filmkritik liegt schön in (leider schon kaputt-gentrifizierten) Fabrikhöfen, ist aber definitiv zu klein für die Montagabend zu beherbergende Anzahl Menschen, so dass man sich nicht bewegen konnte, ohne andere Menschen zu bedrängen. Für Punkkonzerte mag das angehen, in diesem Fall war es nur Stress.

Sabine Horst

Berlinale-Halbzeit. Eine Arbeitslose geht ins Wasser und erbeutet ein Kreuz. Diane Kruger spioniert in Teheran. »Mr. Jones« versucht, den Journalismus zu retten. Und ein Amerikaner erklärt, was in Amerika schiefläuft. Filme aus Mazedonien, Polen, Israel und den USA.

Jens Balkenborg

Ach ja, Berlin, du geschichtsträchtige Stadt, du Party- und Hedonistentempel. Wie viele Filme haben davon schon erzählt? Vom Mauerfall, von einer neu entstehenden Subkultur, die sich in leerstehenden Fabrikgebäude austobte und die die neue Freiheit, Exzess und Drogen genoss. Etwa Romuald Karmakar in seiner Technodoku »Denk ich an Deutschland in der Nacht«. 

Ulrich Sonnenschein

Manchmal gelingt es, aus einem guten Kurzfilm einen überzeugenden Langfilm zu machen. »Skin«, die erste US-amerikanische Produktion des israelischen Filmemachers Guy Nattev, überzeugte im Panorama. Im Film erzählt Nattev von den Schwierigkeiten, aus der rechtsradikalen Szene auszusteigen. Denn oft ist das Problem nicht nur der Gruppenzwang der die Mitglieder hält, sondern auch deren Selbststilisierung. Bryon ist über und über tätowiert.

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