Aus meiner Haut

Der sensible Tristan und die depressive Leyla sind miteinander nicht glücklich. Sie lassen sich auf ein Körpertausch-Experiment mit einem Ehepaar in der Krise ein. Die resultierende Wahrnehmungsdifferenz löst eine Reihe von Ereignissen aus, an deren Ende eine erlösende Erkenntnis steht. Kein Science-Fiction, ein melodramatisches Gedankenspiel.

Stop-Zemlia

Der Film folgt einer Clique um Außenseiterin Masha durch das letzte Schuljahr in einem namenlosen ukrainischen Ort. Kateryna Gornostais mäanderndes Langfilmdebüt sucht nicht das laute Drama, sondern taucht voller Liebe in authentische junge Lebenswirklichkeiten ein.

Wann kommst du meine Wunden küssen?

Stadt – Land, Berlin – Schwarzwald, Familie – Freunde: In ihrem zweiten Spielfilm erweitert Hanna Doose das System der familiären Verstrickungen. Sie steckt den Rahmen der Erzählung, überlässt es aber den Schauspieler*innen, ihn ganz wahrhaftig mit ihren Persönlichkeiten und improvisierten Dialogen zu füllen, in einer dynamischen Balance zwischen Ausgelassenheit und Bitterkeit, zwischen zarten Annäherungen und explosiven Konflikten.

Vogelperspektiven

Getreu dem Titel nimmt Jörg Adolph nach dem geheimen Leben der Bäume die Welt nun aus der Vogelperspektive wahr. Doch er bleibt nicht in den Lüften, sondern landet fest auf dem Boden der Tatsachen des Klima- und Umweltschutzes.

Sorry Genosse

Mit einigem Aufwand inszenierte aber insgesamt eher behäbige Komödie über eine nur mit viel Glück geglückte DDR-Fluchtgeschichte.

Luanas Schwur

Bildgewaltiges Drama aus den unwirtlichen wie faszinierend schönen Alpen Nordalbaniens über eine patriarchale Gesellschaft, der Frauen nur entkommen können, indem sie Teil von ihr werden. Eine Selbstermächtigungsgeschichte einer jungen Frau in den 1960er-Jahren, die für ihre Freiheit einen hohen Preis zahlen muss.

Daniel Richter

Dieses Porträt eines der bedeutendsten Maler der Gegenwart geht weit über das porträthafte hinaus, ohne dieses zu vernachlässigen. Hier versteht man plötzlich die Sinnhaftigkeit abstrakter Malerei und deren gesellschaftliche Funktion.

Concerned Citizen

Ein gutverdienendes Männerpaar zieht in ein sozial schwaches Viertel in Tel Aviv und wird sich schmerzhaft seiner Privilegien bewusst. Israelisches Regiedebüt mit erhellenden Momenten, das sich aber nicht zwischen Charakterstudie, Sozialkritik und Satire entscheiden kann.

Bulldog

Verletzlich, verletzt und unglaublich stark spielt Julius Nitschkoff in André Szardenings' Kinodebüt einen 21-Jährigen, der zu nehmend an der verantwortungslosen Sorglosigkeit seiner nur 15 Jahre älteren Mutter (Lana Cooper) zu zerbrechen droht. Von Regisseur Szardenings in betörend schönen und traurigen Bildern erzählt.

Buch-Tipp: Quentin Tarantino – Cinema Speculation

Hippies, Horror, Blaxploitation. Hätte er Filmkritiker werden sollen? Quentin Tarantinos anregende ­Reflexionen über das Kino seiner Jugend.

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