Ein Leben für ein Leben

Ein jüdischer und ein deutscher Produzent haben eine oscarreife Verfilmung von Yoram Kaniuks schwierigem Roman »Adam Hundesohn« zuwege gebracht, in der Jeff Goldblum die anspruchsvollste Rolle seines Lebens spielt

Wen die Geister lieben

Die modernisierte Variante von Frank Capras »It's a Wonderful Life:« Ricky Gervais spielt einen depressiven, ungeselligen Zahnarzt, der nach einem Nahtoderlebnis auf einmal Geister sehen kann – die dazu noch alle von ihm letzte Dienste erwiesen haben wollen. Wie etwa Frank (Greg Kinnear), für den er die Heirat seiner Witwe verhindern soll

Glaubensfrage

Ohne konkreten Beweis klagt die konservative Direktorin einer Klosterschule ihren Erzfeind, einen aufgeschlossenen Pater, des Kindesmissbrauchs an. Das sich virtuos verzweigende Moral-Lehrstück »Glaubensfrage«, von einer herausragenden Meryl Streep dominiert, stellt Fragen, statt wohlfeile Antworten zu geben

The Spirit

Der ermordete Polizist Denny Colt ist auf mysteriöse Weise wiedergeboren worden und huscht nun als maskierter Verbrechensbekämpfer durch die dunklen Straßen von Central City. Mit seiner Adaption des Vierziger Jahre-Comics »The Spirit« legt Frank Miller eine von kompromisslosem Stilwillen und Naivität geprägte Huldigung an die Wurzeln der amerikanischen Comic-Kultur vor

Zeiten des Aufruhrs

Rund zehn Jahre nach seinem Kinodebüt »American Beauty« reflektiert Sam Mendes noch einmal auf verstörende Weise den American Way of Life und rührt mit seiner Verfilmung von Richard Yates gleichnamigem Roman »Revolutionary Road« tief an den Abgründen des Banalen

Frost/Nixon

Viel steht für die beiden Kontrahenten auf dem Spiel, die Rehabilitation, das Versprechen zukünftigen Ruhms. Das vorzügliche Politdrama »Frost/Nixon« über das Fernsehduell zwischen Richard Nixon und dem Journalisten David Frost ist auch für Ron Howard ein Comeback, dessen letzte beeindruckende Regiearbeit mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt

Der Knochenmann

Der Brenner ist zurück: In Wolfgang Murnbergers dritter, sehr atmosphärischer Wolf-Haas-Verfilmung »Der Knochenmann« übersetzt ein weiteres Mal Josef Hader in der Hauptrolle auf treffende Weise die Sprache der Vorlage in Gesichtsausdrücke. Als Widersacher steht ihm diesmal ein kongenialer Sepp Bierbichler gegenüber. Und mit Birgit Minichmayr eine wunderbar spröde Frauenfigur zur Seite

Milk

Gus Van Sant hat einen Film für alle gedreht, in dem der unvergleichliche Sean Penn sich in Harvey Milk verwandelt, der nicht mehr Bürger zweiter Klasse sein wollte und deshalb seine Leidenschaft für die Politik entdeckte. »Milk« ist alles auf einmal: eine vielschichtige und penibel recherchierte Lektion in Geschichte, die dem damals wütenden »Kulturkampf« gegen die Schwulen Rechnung trägt, aber auch ein ganz persönliches Plädoyer für eine charismatische Persönlichkeit

Revanche

Ein Großvater, der auf seinem Bauernhof nicht mehr alleine klarkommt, und ein Enkel, der durch einen Banküberfall aus seiner haltlosen Rotlichtkarriere aussteigen will: Götz Spielmann kombiniert Krimi und modernen Heimatfilm fesselnd zu einem Drama über die vielfältigen Möglichkeiten zur Revanche

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Mit »Zodiac« schien David Fincher bereits in der epischen Phase seiner Karriere angekommen zu sein, mit seiner neuesten Regiearbeit vollzieht der Meister (und manchmal auch nur Geselle) des Neo-Noir einen noch unerhörteren Registerwechsel: Im sentimentalen Zentrum des Films steht die unerfüllte Liebe eines Mannes, dessen Leben rückwärts zwischen Greisenalter und Kindheit verläuft

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