Patrick Seyboth

Filmkritiken von Patrick Seyboth

Die Nouvelle Vague und auch Woody Allen standen Pate für diese muntere, von Sprache und Stil getriebene »Dramödie« um drei Pariser Freunde um die 30. Obwohl eine Liebesgeschichte im Zentrum steht, geht es auch um Tod und Vergänglichkeit. Ein paar Konzentrationsschwächen macht der Film durch Schwung, Leichtigkeit und eine klare Haltung wett
Ganz so unverbesserlich war er also doch nicht: Wie Gru, der von Kindern gezähmte Ex-Superschurke, ist auch dieses Sequel weniger boshaft, doch wiederum wunderbar gestaltet – vor allem die gelben kleinen Minions
Nicolas Winding Refns Fiebertraum aus Bangkoks Unterwelt erzählt eine simple Rachegeschichte in symbolgeladenen Bildern und blutigen Exzessen. Bis zur Lächerlichkeit stellt das Werk seinen Stilwillen heraus – und lässt dabei emotional eher kalt
Derek Cianfrance erzählt in einer Art Triptychon von Vätern und Söhnen, Schicksal und Schuld. Ein großer Wurf ist es leider nicht geworden. Trotz mancher Qualitäten wirkt »The Place Beyond the Pines« seltsam blutleer
Propaganda wie aus dem Kalten Krieg: Fiese Nordkoreaner besetzen das Weiße Haus. Doch haben die Rechnung ohne Gerard Butler gemacht! Antoine Fuqua liefert heftige Action und derart dumpfe Ideologie, dass der Film fast schon als Parodie durchgeht
Nur eine weitere Hitchcock-Hommage? Nein, trotz zahlreicher Referenzen ist dieser Thriller über ein Mädchen, das durch ihren zwielichtigen Onkel in Kontakt mit dem Bösen kommt, ein sehr eigenständiges Werk – und unverkennbar eines von Park Chan-Wook, der mit berauschenden, oft surrealen Bildern und vielen Ambivalenzen ein weiteres Mal zu faszinieren weiß
Ein paar spannende Ansätze und die prächtige Gestaltung können bei diesem postapokalyptischen Thriller leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass er hauptsächlich aus Versatzstücken besteht und sich in allzu gewollten Wendungen verliert. Als Tom-Cruise-Actionvehikel unterhaltsam, enttäuscht er als ambitionierte Endzeitvision
Soderberghs Neo-Noir-Thriller »Side Effects« beginnt rasant und elegant und bringt in seiner Geschichte um eine verzweifelte Frau, ein neues Antidepressivum, einen Todesfall und den Existenzkampf eines Psychiaters einige spannende Motive unter – welche allerdings im Labyrinth eines hoffnungslos überkonstruierten Plots verloren gehen
Eine Tragödie und zugleich eine Feier des Lebens: In großen Gesten, doch ohne Kitsch erzählt der belgische Regisseur Felix van Groeningen vom Musiker Didier und der Tätowiererin Elise, ihrer Liebe und dem Zerbrechen ihres Glücks. Mit vielen Zeitsprüngen und Ellipsen klug montiert, erzeugt »The Broken Circle« – besonders durch seine Bluegrass-Musik – eine ungewöhnliche emotionale Wucht
Das Making-of von »Psycho« als opulenter Spielfilm mit glänzendem Ensemble. Im Mittelpunkt: Anthony Hopkins als Master of Suspense und Helen Mirren als seine Frau Alma. Endlich einmal kommt Almas kreativer Anteil an Hitchcocks Filmen zur Geltung. Trockener Humor und eine Fülle an Fakten wie Anekdoten sorgen für Vergnügen