Patrick Seyboth
Filmkritiken von Patrick Seyboth
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Mit einem Feuerwerk an 3D-Effekten und Actionszenen erzählt der Film von einem Londoner Waisenjungen namens Peter Pan, der ins phantastische Neverland entführt wird und dort jede Menge Abenteuer erlebt. Für den Zuschauer ist das eine eher zähe Angelegenheit, da das formelhafte Abspulen von Standardsituationen jede über das Visuelle hinausgehende Inspiration vermissen lässt
Ohne dessen schrille Bilder, doch nicht weniger aufwühlend als »The Act of Killing« erzählt Joshua Oppenheimers Nachfolgeprojekt aus der Perspektive der Opfer des indonesischen Genozids. Gemeinsam mit seinem Protagonisten, der die Mörder seines Bruders mit ihrer Schuld konfrontiert, blickt er tief in die Psyche eines Landes, in dem noch immer die Täter die Deutungshoheit innehaben
Ein weiteres Remake, das man sich hätte sparen können. Trotz eines zünftig abgründigen Psychopathen hat die böse Satire auf Familienidyll und Wohlanständigkeit die Zähne verloren: »The Stepfather«
Die Fotoserie, die Dennis Stock 1955 von James Dean aufnahm, wirkte an dessen Kultstatus maßgeblich mit. Anton Corbijn rekonstruiert deren Entstehung, porträtiert Dean und Stock sowie deren Welt in ausgesucht schönen Bildern. Doch nur in wenigen Momenten gelingt es ihm, über gediegenes Reenactment hinauszugehen
Das große Fest zum 45. Hochzeitstag steht bevor, da erreicht eine Nachricht das alte Ehepaar Kate und Geoff, die nach und nach ihre ganze Beziehung in Frage stellt. Charlotte Rampling und Tom Courtenay machen diese Geschichte vom Einbruch der Vergangenheit in die Gegenwart zu großem Schauspielerkino, Regisseur Andrew Haigh mit seiner assoziationsreichen, in jedem Detail stimmigen Inszenierung zu einem eindrucksvollen Kunstwerk
Matteo Garrone vereint drei neapolitanische Märchen aus dem 17. Jahrhundert zu einem stilsicheren, grausam-schönen Reigen der menschlichen Abgründe und der Magie. Fern von Hollywood-Fantasy verzichtet er auf Didaktik zugunsten von Ambivalenz
Noch deutlicher als bei Teil 1 zeigt sich in »Ted 2«, dass Seth MacFarlanes Prämisse vom ungehobelt-prolligen Teddy mit der Vorliebe für Sex und Marihuana nicht für mehr reicht als eine Handvoll gelungener Gags. Der Rest sind bloß lieblose, unoriginelle und wenig clevere Plattheiten, über die auch prominente Gaststars und massenweise Popkultur-Anspielungen nicht hinwegtäuschen können
Mit Witz und unverhohlener Regimekritik serviert der iranische Regisseur Jafar Panahi sein Roadmovie, in dem er selbst als Taxifahrer wechselnde Fahrgäste durch Teheran kutschiert. Die dokumentarische Form von »Taxi Teheran« füllt er auch mit Inszenierungen und zeichnet so aus der Enge eines Autos heraus ein vielschichtiges, höchst unterhaltsames Gesellschaftspanorama
Das Regiedebüt des Schauspielers Andrea Di Stefano erzählt von Pablo Escobar in Form eines Thrillers um einen naiven jungen Surfer, der in die Familie des brutalen Drogenbarons „gerät“. Trotz einiger Schwächen eine vor allem dank Benicio del Toro faszinierende Reflexion über Naivität und das Böse – und überaus spannend, insbesondere in der zweiten Hälfte
In seinem Noir-Drama erzählt der indische Regisseur Kanu Behl von einem jungen Mann, der aus dem Elend und der Gewalt der Slums in ein anderes Leben ausbrechen will. Als Gesellschaftsporträt interessant, zeichnet der raue, weitgehend trostlose Film die meisten Charaktere zu ungenau, um wirklich zu berühren
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