Patrick Seyboth

Filmkritiken von Patrick Seyboth

Vier Bikini Babes suchen Party, Drogen und Sex beim Spring Break: Regisseur Harmony Korine lotet die schöneren Seiten des Trash aus und überrascht in seinem merkwürdigen Exploitation-Kunstfilm mit Sequenzen rauschhafter Poesie
Chris und Tina, frisch verliebt, fahren mit dem Wohnwagen durch Nordengland und treffen auf allzu viele nervige Zeitgenossen – welche dann schnell das Zeitliche segnen. »Sightseers« ist ein schwarzhumoriges Roadmovie, das treffsicher den Mordinstinkt im Spießer offenlegt, aber letztlich nicht genug Ideen und Kraft hat, um mehr zu sein als blutiges Amüsement
Tim Burtons Hommage an Frankenstein und Co. fügt den bekannten Motiven kaum Neues hinzu, bezaubert aber mit Puppentrick in Schwarz-Weiß und 3D. Durchaus kindgerechter Horror mit Herz, Verstand, und unbändiger Fabulierfreude
Ein stiller, langsamer Beziehungsthriller, in dem ein junges Paar einen Trip in die georgischen Berge genießt, bis ein einziger Augenblick ihre ganze Beziehung infrage stellt
Während zu Hause der Vater die Mutter zusammenschlägt, wartet draußen die erste Liebe auf die 13-jährige Johanna. Einfühlsam und unbestechlich blickt Kirsi Liimatainen in ein System, in dem Angst und Schweigen regieren – die Familie als Gefängnis. »Festung« ist eine beklemmende, doch nie hoffnungslose Studie über die Folgen häuslicher Gewalt
Die Reise einer 15-Jährigen und ihrer Geschwister durch das kaputte Deutschland unmittelbar nach dem Krieg, in mächtigen Bildern und lyrisch-suggestiver Atmosphäre erzählt, aber psychologisch flach: »Lore«
Eine Fabel über moralische Ausweglosigkeiten: In langen Plansequenzen, spröde und ruhig entfaltet sich das Schicksal dreier Männer, die im Nebel des Krieges gefangen sind
Nicht nur ein stattlicher Pelikan, der zur Dorfattraktion wird, sondern auch der grantige Vater und ein bezauberndes Mädchen sorgen für Verwirrung im Leben eines Jungen auf einer verschlafenen griechischen Insel. Ein Film voller Kitschbilder, Klischees und dramaturgischer Schwächen – doch angenehm gelassen und von sympathischer Einfachheit
Ein Fahrradkurier auf einer rasanten Hatz durch New York, gejagt von einem durchgeknallten Cop. Trotz der interessanten Idee und einiger toller Actionsequenzen auf zwei Rädern verschenkt der Film nach und nach sein Potenzial. Dürftige Figuren und zahlreiche Albernheiten machen ihn letztlich eher drollig als mitreißend
Der Dokumentarfilm porträtiert drei Menschen in einer der ärmsten Gegenden Kaliforniens am Salton Sea in der Colorado-Wüste. In vielen Szenen stark und poetisch, mangelt es dem Film insgesamt leider an Struktur und Richtung