Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Ein Großvater, der auf seinem Bauernhof nicht mehr alleine klarkommt, und ein Enkel, der durch einen Banküberfall aus seiner haltlosen Rotlichtkarriere aussteigen will: Götz Spielmann kombiniert Krimi und modernen Heimatfilm fesselnd zu einem Drama über die vielfältigen Möglichkeiten zur Revanche
Die modernisierte Variante von Frank Capras »It's a Wonderful Life:« Ricky Gervais spielt einen depressiven, ungeselligen Zahnarzt, der nach einem Nahtoderlebnis auf einmal Geister sehen kann – die dazu noch alle von ihm letzte Dienste erwiesen haben wollen. Wie etwa Frank (Greg Kinnear), für den er die Heirat seiner Witwe verhindern soll
Ohne Pathos oder Selbstmitleid erzählt Sandrine Bonnaire die Krankengeschichte ihrer autistischen Schwester, die sich nach Jahren heftiger medikamentöser Behandlung in der Psychiatrie nun in einer betreuten Wohnstätte mühsam ein wenig »Normalität« zurückerobert
Eine Geheimdienstkomödie um geheime Daten, die der Verheimlichung nicht wert sind: Nach dem düsteren »No Country For Old Men« zeigen die Coens sich in »Burn After Reading« wieder von ihrer heiteren Seite und George Clooney und Brad Pitt amüsieren sich dabei, Blödmänner zu verkörpern. Man muss das nicht witzig finden, aber man kann
Die an Demütigungen und Entbehrungen reiche Kindheit und Jugend eines Mongolen aus dem 12. Jahrhundert, der später zu Dschingis Khan wird – verfilmt als martialisches, visuell absolut bestechendes Historienepos mit dem Flair eines großartigen Westerns
Adam Sandler verführt seine Zuschauer einmal mehr dazu, sich unter ihrem Niveau wie toll zu amüsieren: In »Leg dich nicht mit Zohan an« tritt er als Mossad-Agent Zohan auf, der den Nahostkonflikt für eine Karriere als Damenfriseur in New York aufgibt, um zu beweisen, dass der Föhn die bessere Waffe im Kampf für den Frieden ist
Der Italo-Türke Ferzan Ozpetek hat ein prointegratives Feel-Good-Movie über einen Todesfall unter Freunden gemacht – ein Stück zu konventionell, um wirklich zu berühren. Trotzdem: man wünscht sich, die modernen Alternativen zur traditionellen Familie wären so: bunt zusammengesetzt aus schwul, bi und hetero, italienisch und türkisch
Drei vom Schultyrannen gepeinigte Highschool-Kids suchen Hilfe bei einem Bodyguard, der sich aber als Scharlatan entpuppt. »Drillbit Taylor« ist eine in Ansätzen gelungene Komödie, die schließlich eine allzu bekannte Richtung einschlägt
Die Erinnerung wird zur letzten Zuflucht: Julian Schnabel hat den autobiografischen Bestseller von Jean-Dominique Bauby verfilmt – als Abrechnung, die zugleich eine Aussöhnung mit dem Leben ist
In »Into the Wild«, seinem vierten Spielfilm als Regisseur, verfilmte Sean Penn eine Bestseller-Reportage von Jon Krakauer. Emile Hirsch spielt Chris McCandless, über dessen Tod in Alaska noch heute spekuliert wird

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