Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Erneut also findet sich der Junggesellenclub nach durchzechter Nacht in einem Hotelzimmer wieder, ohne dass einer von ihnen wüsste, was zuvor passiert ist, diesmal allerdings in Bangkok. Als Kreuzung aus Remake und Sequel mutet der Film stellenweise wie ein formales Experiment an, das den Zuschauer die Unterschiede von Original und Fortsetzung suchen lässt. Was amüsant wäre, wenn nicht auch der größte Teil der Gags einfach nur auf grobe und vulgäre Weise recycelt würde
In Rio de Janeiro geben sich zahlreiche Charaktere aus Teil 1-4 ein Stelldichein: Die rasant inszenierte Kombination aus altmodischer B-Movie-Unverblümtheit und moderner Kino-Optik überzeugt nicht nur Autofetischisten
Sieben Teenager mit schwierigem Familienhintergrund in einem Heim bei Magdeburg, mit viel Feingefühl und angemessener Distanz porträtiert in einer Dokumentation, die erfolgreich die Fallen des Dokusoap-Formats vermeidet
Nichts ist so, wie es scheint: In seinem Spielfilmdebüt folgt Fotograf und Musikvideoregisseur Giuseppe Capotondi der Devise, dass ein Thriller überraschen muss
Der Tag des Reaktorunfalls von Tschernobyl, erzählt als Drama über die Trägheit des – sowjetischen – Menschen, der statt zu fliehen lieber weiter trinkt. 25 Jahre nach der Katastrophe enttäuscht der erste russische Spielfilm zum Thema damit, dass er lediglich eine Stimmungslage beschreibt
Adam Sandler und Jennifer Aniston in den Rollen von Walter Matthau und Ingrid Bergman aus der »Kaktusblüte«, allerdings sehr, sehr viel besserer Laune. Weniger ein Remake als eine neue Variante auf ein altes Thema: dass das Gute manchmal liegt so nah . . .
Dwayne Johnson als entlassener Häftling auf Rachefeldzug: angenehm schnörkelloser Genrefilm, der versiert mit Versatzstücken spielt
Der König, der keiner sein wollte und erst sprechen lernen musste: Wer Colin Firth stottern sieht, ist schon verloren. Ein konventioneller Film, der durch die Vielschichtigkeit seines Hauptdarstellers und viel therapeutischem Witz auch strenge Antimonarchisten in seinen Bann schlägt: »The King's Speech«
Vier iranische Mittelklassepaare mit Kindern beim Ausflug ans Meer. Als eine der Frauen spurlos verschwindet, sind die anderen gezwungen, ihren Zusammenhalt und ihre Werte zu hinterfragen. Spannendes Ensemblestück, das einen unvermuteten Einblick in die iranische Gesellschaft zwischen Anpassung und individuellen Lebensentwürfen gibt
Rudolf Thome dreht keine Altersfilme, sondern macht sich an jedes Werk aufs Neue mit dem Übermut eines Anfängers. »Das rote Zimmer« – die Geschichte um einen Kussforscher, der sich beim Küssen verliebt, ist trotzdem eher eine Sache für Eingeweihte

Weitere Inhalte zu Barbara Schweizerhof

Meldung
Von Stöckelschuhen und den »Dad bods« bis zum Thema Sex, Netflix und dem »Digital single market« – Die Trends der 68. Filmfestspiele von Cannes
Meldung
Entdeckungen und Enttäuschungen hielten sich die Waage, bis die Preisverleihung für das nötige Überraschungsmoment sorgte und unter der Dominanz der privaten Dramen politische Akzente setzte
Thema
Netflix schickt sich an, wahr zu machen, was der Streamingdienst vor Jahren mit dem Einstieg in die Serienproduktion angekündigt hat: das »normale« Fernsehprogramm alt aussehen zu lassen
Thema
Schauspielerin Melissa McCarthy zeigte spätestens in »Brautalarm«, wie man die Dickenklischees ganz unverschämt unterlaufen kann und damit zum Star wird
Blogeintrag
Vom Skandal um Stöckelschuhe bis zu kontroversen Filmen: Sorrentino und Hou Hsiao-sien
Blogeintrag
Mit seinem neuen Film »Inside Out« gelingt dem Pixarstudio nach Jahren wieder ein Animationsfilm, der überrascht, überzeugt und tatsächlich auch Erwachsene ein bisschen überwältigt
Blogeintrag
Das Programm des 68. Filmfestivals von Cannes begeistert mit einer Dokumentation über Amy Winehouse, dem Frauenaffäre »Carol« von Todd Haynes und »The Lobster«, einem Film über eine absurde Welt, in der es keine Singles geben darf
Blogeintrag
Das Filmfestival von Cannes erlebt einen furiosen Start mit der Premiere des Kraftstoff-Thrillers »Mad Max: Fury Road«, einem nicht weniger packenden Holocaust-Drama im Wettbewerb und weiteren Filmen, die die ganze Bandbreite dessen, was Kino kann, vor Augen führen
Blogeintrag
13 Minuten, die die Welt verändert hätten: Oliver Hirschbiegel stellt auf der Berlinale seinen Film über den Hitler-Attentäter Georg Elser vor