Barbara Schweizerhof

Filmkritiken von Barbara Schweizerhof

Freitod im Familienkreis: Frederik Steiner erzählt in seinem Kinospielfilmdebüt »Und morgen Mittag bin ich tot« sehr authentisch von einer schwierigen Entscheidung – fast ohne Pathos und fast etwas zu gefasst
Drei Flüchtlinge, der eine aus dem Jemen, der andere aus Kamerun und der dritte aus dem Iran, hat es ins brandenburgischen Belzig verschlagen. Der Dokumentarfilm zeigt in vielerlei Begegnungen der drei Männer mit ihrer Umgebung, mit deutschen Behörden und Bekannten, wie schwer sich die Bundesrepublik und ihre Einwohner mit Fremden tun – und wie wenig sie sich daraus machen
Steve McQueens Verfilmung eines autobiografischen Berichts aus der Mitte des 19. Jahrhunderts macht auf sehr subtile Weise vieles anders als andere Filme zum Thema Sklaverei in den USA. Mit seiner deutlichen, aber nie sentimentalen Erzählweise zeigt er die Barbarei der Gewaltverhältnisse in den Südstaaten dieser Zeit als ebenso destruktiv wie unentschuldbar
Ein Flüchtlingsdrama über drei junge Kubaner, das vor allem durch seine in Havannas Straßen gedrehten, semidokumentarischen Aufnahmen fesselt.
Joseph Gordon-Levitt gelingt mit seinem Spielfilmdebüt »Don Jon« eine »romantische Komödie«, die ihre eigenen Stereotype subversiv untergräbt und mit erstaunlicher Einsichtigkeit das Thema Pornosucht angeht
Allein im All – Alfonso Cuarón gelingt mit »Gravity« das Paradox eines sanften und melancholischen »Space Adventure«, das sowohl Spektakel als auch Drama bietet. Und durch George Clooney kommt sogar noch feine Ironie dazu
David Chase (»The Sopranos«) schildert mit stark autobiografischen Zügen ein Aufwachsen in den 60er-Jahren in New Jersey, wo der Wunsch, Musiker zu sein, zum Katalysator des Ausbrechens wird
Der Versuch, einen Bestseller der Sachbuchliteratur als Dokumentarfilm aufzubereiten, scheitert daran, dass Argumente auf dem Papiereben anders wirken als auf der Leinwand
James Franco, Seth Rogen, Jay Baruchel und viele andere geben hier leider nur vorgeblich selbstironische Versionen ihrer selbst, während die Apokalypse über L.A. hereinbricht
Die Flucht geht nach Mexiko ins Gefängnis: Mel Gibson gibt einmal mehr den Antihelden, der viel auf dem Kerbholz hat, viel aushalten kann, und am Ende ein wenig Wiedergutmachung fürs eigene Seelenheil leistet

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Das Filmfestival in Cannes zeigt mit einer Schweigeminute Solidarität für die Opfer des Manchester-Attentats. Ansonsten folgt es dem Motto »the show must go on«: In gleich zwei Filmen spielen sich Nicole Kidman und Colin Farrell an die Wand
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Michael Haneke stellte seinen neuen Film »Happy End« in Cannes vor, mit dem er als erster Regisseur die dritte Goldene Palme bekommen könnte. Die »Meyerowitz Stories« des Amerikaners Noah Baumbach liefern den perfekten Kontrast dazu
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Das 70. Filmfestival in Cannes nimmt Fahrt auf mit Filmen über historische und zukünftige Protestbewegungen, über Jean-Luc Godard und einem bissigen, kleinen Film aus Schweden, der den bislang besten Kommentar zu Trump und seinen Folgen liefert
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