Oeconomia

In episodischer Erzählstruktur und in der wiederholten Gegenüberstellung von stark zugangsbeschränkten Finanzwelten und einer kritischen Expertenrunde, die im öffentlichen Raum eine Variante von Monopoly spielt, macht Losmann sichtbar, dass die Wirtschaft fatalerweise nur dann wächst, wenn wir uns – inklusive der Staat – verschulden

Niemals Selten Manchmal Immer

Um eine ungewollte Schwangerschaft ohne elterliche Zustimmung beenden zu können, reisen zwei Teenagermädchen aus dem ländlichen Pennsylvania nach New York. Mit unaufgeregter Genauigkeit und leiser Intensität entfaltet Eliza Hittman ein Abtreibungsdrama, das zugleich Road Movie, Coming of Age-Geschichte, #metoo-Drama und vor allem die Geschichte einer innigen Solidargemeinschaft unter Frauen ist

Milla Meets Moses

Ein leichtfüßiges und zugleich unerwartet raffiniertes Drama über ein krebskrankes Mädchen, das sich in einen Junkie verliebt und in seiner Rebellion gegen seine überbehütenden Eltern neue Kraft schöpft

Kajillionaire

Skurrile Figuren, beobachtet wie im Live-Experiment: Miranda Julys Film »Kajillionaire« ist zu verliebt in die eigene Prämisse

Gott, du kannst ein Arsch sein!

Krebs, gestreut, inoperabel, unheilbar, unfassbar. Statt deprimierender Chemo setzt die sechzehnjährige Steffi erstmal auf neue Lebenserfahrungen. Die tröstliche Essenz der realen, tragischen Ereignisse haben die Autoren und Regisseur André Erkau zu einer kinoträchtigen Geschichte umgedeutet, deren Carpe Diem-Lebensphilosophie nicht nur Totgeweihte inspiriert

Enfant Terrible

Die Hommage des Enfant Terrible Oskar Roehler an das Enfant Terrible Rainer Werner Fassbinder trifft mit stilisierter Ästhetik genau den richtigen Ton. Neben grellen Anekdoten zeigt sie auch eine leise, verletzliche Seite des Künstlers – der von Oliver Masucci ganz hervorragend gespielt wird

Ema

Ein rauschhaftes Werk, das sich dem Reggaeton, dem Tanz und den Flammen überlässt und zugleich – so fragmenthaft wie berührend – von der Suche nach Liebe und Gemeinschaft erzählt. In der Hauptrolle einer jungen Frau, die sich mit anarchischer Energie von sozialem Druck und Depression befreit, fasziniert Mariana di Girolamo

Eine Frau mit berauschenden Talenten

Patience (Isabelle Huppert), die als Dolmetscherin für das Pariser Drogendezernat arbeitet, gerät unverhofft in den Besitz einer enormen Cannabis-Lieferung. Jean-Paul Salomé inszeniert ihre Verwandlung in eine geschäftstüchtige Dealerin temperamentvoll und einfühlsam: als Komödie um Verlockung, Lebensträume und Solidarität. Hupperts Unergründlichkeit darf diesmal munteren Elan gewinnen

Die Misswahl

In diesem Wimmelbild rund um die in London abgehaltene »Miss World«-Wahl von 1970, bei der Feministinnen für einen Eklat sorgten, werden im Dienste der Botschaft viele biografische Details verfälscht, jedoch auf unterhaltsame Weise auch bis heute aktuelle Fragen verhandelt

Der geheime Garten

Knapp 25 Jahre nach Agnieszka Holland inszeniert der Brite Marc Munden den Kinderbuchklassiker »Der geheime Garten« von Frances Hodgson Burnett als perfekt animiertes Märchen. Bei all den visuellen Effekten aber bleiben Geschichte und Magie auf der Strecke

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