Gerhard Midding

Diese Bühnenfarce kam 1971 beim Londoner Publikum bestens an. Sie hielt sich 16 Jahre lang auf den Spielplänen gleich dreier Theater. Die Kritiker waren entsetzt. Aber der Titel war unwiderstehlich. Es geht um ein junges Ehepaar, das eigentlich Geschirr in skandinavischem Design bestellen will, statt dessen aber aus Dänemark mit Pornographie in jedweder Form überhäuft wird. Am Broadway war die Komödie ein epochaler Flop.

Gerhard Midding

Es ist ein schönes Plakat, mit dem Roy Anderssons neuer Film beworben wird. Es schwenkt sich in luftige Höhen empor und verliert dabei nicht die Bodenhaftung. Ein kleines Wunder der Koexistenz. Oben ist ein Paar zu, das sich im Flug in den Armen hält, und unten ein aufgeräumter, stämmiger Mann, der gerade vom Einkaufen kommt. Eine Lauchstange lugt keck und nachhaltig aus seiner Papiertüte heraus.

Venedig: Erfolg mit Masken

Das 77. Filmfestival in Venedig macht vor, wie es gehen könnte: mit weniger Stars und weniger Filmen, aber doch ohne Qualitätsverlust
Gerhard Midding

Einmal stand er vor einem Drehbuchproblem, das zu lösen ihm auch nach etlichen, langen Monaten unmöglich erschien. Die Buchvorlage entzog sich hartnäckig einer tragfähigen filmischen Form. Schweren Herzens überlegte er, den Vorschuss an seine Produzentin zurückzuzahlen. Aber dann fand er plötzlich doch einen Zugang - und »Schmetterling und Taucherglocke« wurde zur schönsten Filmarbeit von Ronald Harwood.

Venedig: Roter Teppich in Zeiten der Pandemie

Filmfestival, das geht auch unter Corona-Bedingungen: Zum Abschluss des Mostra Internazionale di Venezia gibt es eine vorläufig positive Bilanz
Gerhard Midding

Meine erste Reaktion war blanke Entgeisterung, als ich von den Diversitätsregeln erfuhr, welche die Filmakademie in Los Angeles fortan den Kandidaten für die Hauptkategorie "Bester Film" auferlegt. Als ich sie dann genauer studierte, entwickelte ich noch Fluchtphantasien: Mir kam der Musicaltitel  "Stop the World – I want to get off" in den Sinn..

Berlin, Berlin

Das Kino-Sequel, das niemand braucht: Oberflächliche Ablenkungen mit ein paar schillernden Cameo-Auftritten, hyperaktiven Splitcreen-Explosionen und Animationseinsprengsel können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 15 Jahre nach Serienende nachgeschobene Film nichts Substanzielles zu erzählen hat, und darüberhinaus Witz und Charme vermissen lässt

Venedig: Rechtens gegen rechts

Julia von Heinz stellt auf dem Filmfestival von Venedig ihren Film »Und morgen die ganze Welt« vor, in dem sie ihr eigenes frühes Antifa-Engagement verarbeitet
Gerhard Midding

Ein Lächeln greift niemanden an. Es ist leise, horcht ins Innere. Der Erheiterte muntert damit vielleicht sogar sein Gegenüber auf und ermutigt zum friedlichen Miteinander: Wer lächelt, muss nicht gleich Zähne zeigen. Das Etikett des lächelnden Humanisten, das man dem am Samstag verstorbenen Jiri Menzel früh anheftete, beschreibt diesen Filmemacher noch immer trefflich.

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