Steven Soderbergh verteidigte dieser Tage in einem Interview mit "Vanity Fair" die Entscheidung, die Warner Brothers für 2021 getroffen haben. Ein Studio, räsoniert er, muss die nächsten 12 bis 18 Monate im Blick haben - und in der aktuellen Situation könne man nicht auf die Filmtheater bauen. Warners blieben nur die Wahl, "etwas Geld oder aber tonnenweise Geld zu verlieren".
Wie "Variety" vorgestern meldete, wandte sich Angus King, der ehrwürdige Senator von Maine, mit einem adventlichen Wunsch an die Streamingdienste: Sie mögen doch bitte ihr Angebot über die Feiertage kostenlos zur Verfügung stellen, um Amerika zum Daheimbleiben zu animieren. Sind die USA nur noch in der Obhut von Amazon Prime, Netflix, Roku und Co vor dem Virus sicher?
Francois Truffaut war überzeugt davon, dass »Citizen Kane« der Film war, "der am meisten junge Leute veranlasst hat, sich dem Beruf des Regisseurs zuzuwenden." Ich mag diese umständliche Formulierung, die dem Faszinosum und dem Phänomen eine gewisse Sachlichkeit verleiht.
Heute vor 50 Jahre kniete Willy Brandt vor dem Ehrenmal der Toten des Warschauer Ghettos nieder. Ich nahm damals keine Notiz davon. Als Neunjähriger interessierte ich mich noch nicht so sehr für Ostpolitik. Ich brauchte ein paar Jahrzehnte, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass dies der wichtigste Augenblick in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte ist.
Natürlich ist das ganze Unterfangen fragwürdig. Schon numerisch wirkt es schief: Das 21. Jahrhundert ist gerade mal 20 Jahre alt, da sollen bereits dessen größten 25 SchauspielerInnen gekürt werden? Viel zu voreilig, voller himmelschreiender Auslassungen und mit einem provokanten 4. Platz. Ich muss sagen, ich finde es sehr sympathisch.