Sébastien Lifshitz tut gut daran, seinen Film in Sashas Zimmer beginnen zu lassen. Der Blick ist zwar ganz auf das Mädchen konzentriert, das mit seinen Kleidern spielt und sich vor dem Spiegel betrachtet. Aber man ahnt, dass sein Refugium phantasievoll drapiert ist; im Halbdunkel der ersten Einstellung sind ein paar Schmetterlinge zu sehen, die an der Wand kleben.
Lupin, Arsène Lupin: Die glänzend besetzte französische Neuaufbereitung der Mär vom Meisterdieb setzt einen Anhänger der Romane ins Zentrum des Geschehens. Ab 8. Januar bei Netflix
Das größte Geschäft, behauptete er immer, machte er nicht vor Weihnachten, sondern zwischen den Jahren. In dieser Buchhandlung lief sowieso vieles anders. Die Ladenfläche war nicht groß, aber dort verbargen sich angestaubte Schätze, die anderswo längst aussortiert worden wären.
Jean-Pierre Melville sah das Ende des Kinos für 2020 voraus. Dann sollte es nur noch das Fernsehen geben. Worauf sich diese Prognose stützte, ist rätselhaft wie vieles bei diesem Regisseur. Fest steht nur, dass er sie 1970 traf, im Interviewband von Rui Nogueira. Nehmen wir sie mal als seinen einzigen Ausflug ins Genre der Science Fiction.
Einen Film kann man nicht allein machen, schreibt er, man braucht dazu einen Stamm. Das wusste John Boorman natürlich schon vorher. Aber erst, als er im Amazonas „Der Smaragdwald“ drehte, fand er den Begriff dafür. Er passt gut zu diesem Regisseur, für den das Erzählen archaische Wurzeln hat. Ein Schamane, dem er damals sein Metier erklären wollte, erwiderte, sie beide würden denselben Beruf ausüben.
Mit dem Gedenken an den Holodomor und die mutige Zeugenschaft von Gareth Jones ist Agnieszka Hollands Historiendrama »Red Secrets« (OT: Mr. Jones) auch eine bittere Lektion über Wahrheit und »Fake News«