Tótem

Die Familie der siebenjährigen Sol wuselt geschäftig durch ein großes Haus, um eine letzte Geburtstagsparty für ihren krebskranken Vater vorzubereiten. Meisterhaft verflechtet Lila Avilés viele Figuren, schamanische Rituale und einen sinnlichen Naturalismus zu einem zarten Drama über den Tod, das das Leben feiert.

Sound of Freedom

Jim Caviezel als Special Agent, der alles gibt, um Kinder aus den Händen skrupelloser Menschenhändler zu befreien: Die angeblich wahre Geschichte kommt als glaubensbasierte Exploitation daher. Spannungsarm, voller Klischees und mehr an der Beweihräucherung seines Helden als an seinem ernsten Thema interessiert.

Miss Holocaust Survivor

Ein Schönheitswettbewerb für Frauen, die den Holocaust überlebt haben: was als abwegige Idee erscheint, gibt es in Israel wirklich, erdacht von einer Trauma-Therapeutin, die damit den Frauen helfen will, ihre Leidenserfahrungen für sich und andere zu bewahren. So eindrucksvoll die Schilderungen der drei Protagonistinnen sind, so vage bleibt doch die Darstellung der Veranstaltung.

Wir und das Tier – Ein Schlachthausmelodram

Jeder weiß, dass das Schnitzel mal gelebt hat. Aber über die Zwischenschritte will man meist nicht nachdenken. Dieser Film tut es. Ein Dokumentarfilm für alle, die meinen, kein Fleisch ist auch keine Lösung.

Ein ganzes Leben

Hans Steinbichlers Verfilmung von Robert Seethalers Roman »Ein ganzes Leben« erzählt die Geschichte des schweigsamen Andreas Egger, dessen einfaches, aber reiches Leben sich vor atemberaubender Bergkulisse entfaltet. Die werktreue, ruhige Inszenierung des Buchs wird Fans gefallen, lediglich der Bergdialekt wirkt arg gekünstelt.

Vermeer – Reise ins Licht

Konventionell erzählte Dokumentation über die Entstehung einer einzigartigen Vermeer-Ausstellung in Amsterdam und die Faszination, die Kunst auslösen kann. Interessant aber nicht überragend.

Monster im Kopf

Eindringlich und lebensnah porträtiert Regisseurin Christina Ebelt eine schwangere Gewalttäterin, die um eine angemessene Umgebung für ihr Kind kämpft und in den offenen Strafvollzug wechseln will.

Für immer

Mit beobachtender Kamera dokumentiert Pia Lenz ein altes Ehepaar und deren lebenslange Liebe, voller Würde, Intimität und Respekt. Eine außergewöhnliche Beziehung und ein ebenso außergewöhnlicher Film.

Fremont

In einer ungreifbaren Stimmung zwischen Schwarz-Weiß-Melancholie und absurder Komödie erzählte Sinnsuche einer jungen Afghanin in den USA. Langsamkeit mit Rhythmus, Sinn und gutem Handwerk, dabei Klug und wohlgefällig.

Franky Five Star

Birgit Möller erzählt in ihrer skurrilen Tragikomödie von den Schwierigkeiten der Selbstfindung und inszeniert die Parallelwelt im Kopf von Hauptfigur Franky als schräge Hotel-Szenerie. Die unterschiedlichen Ideen und Handlungen sind nicht durchweg schlüssig, aber sehr erfrischend und haben in Lena Urzendowsky eine starke Hauptdarstellerin.

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