Traumland

Kälter, härter, echter. Gut recherchiert mag es ja sein. Doch die in der Schweiz geborene und in Berlin lebende Regisseurin Petra Volpe sitzt in ihrem Spielfilmdebüt dem Trugschluss auf, Wahrhaftigkeit sei vor allem durch schonungsloses Entfernen von Wärmeströmungen und Hoffnung zu erzielen. Einigen Erfolg bei der Kritik hat ihr das zumindest eingebracht

Plötzlich Gigolo

Von seinem besten Freund, einem ehemaligen Buchhändler, wird ein New Yorker Florist überredet, als Gigolo tätig zu werden. Aus einer eher absurden Prämisse macht »Plötzlich Gigolo« eine melancholische Komödie

Panamericana

Eine authentische Begegnung mit Lateinamerika wollten die drei Filmemacher schaffen. Doch authentisch ist hier nur die unreflektierte Naivität, mit der die Schweizer Jungs ihren Projektionen hinterherlaufen

DVD-Tipp: »Philomena«

Zugleich traurig und komisch, aufwühlend und berührend erzählt Stephen Frears die wahre Geschichte einer Frau, die sich fünfzig Jahre nach der Geburt ihres unehelichen, zwangsweise zur Adoption freigegebenen Sohnes auf die Suche macht, die zugleich eine widerspenstige Annäherung zwischen einer liebenswürdigen alten Dame (Judi Dench) und einem notorischen Zyniker (Steve Coogan) ist

Den Himmel gibt's echt

Ein Vierjähriger entgeht während einer OP nur knapp dem Tod und berichtet später, er sei im Himmel gewesen. Problematisches christliches Erbauungskino, das die angeblich wahre Geschichte wörtlich nimmt, anstatt sie der Fantasie zu überlassen

Love, Rosie – Für immer vielleicht

Die Romantikkomödie »Love, Rosie« über zwei beste Freunde, die sich erst nach Jahren ihre Liebe gestehen, punktet trotz der biederen Geschichte durch eine flotte Inszenierung und die liebreizende Lily Collins

Einer nach dem anderen

Ein unauffälliger Bürger will Gerechtigkeit für den Tod seines Sohnes und begibt sich auf einen mörderischen Feldzug gegen ein Gangstersyndikat. Sollten die Coen-Brüder jemals einen ihrer Noirs in Norwegen drehen, würde er wahrscheinlich wie Hans Petter Molands lakonische Rachefantasie »Einer nach dem anderen« aussehen

Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss

Acht Jahre lang wartet ein Auftragskiller im Dienst einer europäischen Terrorabwehreinheit auf seinen Einsatz und wird darüber fast verrückt. Florian Mischa Böder zerlegt die Mythen des internationalen Auftragskillerkinos in seine Alltagsbestandteile, was in der Idee hübsch, in der Ausführung aber eher angestrengt wirkt

Ein Schotte macht noch keinen Sommer

Die Story kommt eher dünn daher: Ein Clan von Neurotikern trifft sich im schottischen Hochland zur Geburtstagsfeier des Opas (Billy Connolly), die folgerichtig zum Chaos gerät. Doch durch den Charme vor allem der Kinderdarsteller und mit anarchisch-makabrem Humor weiß die Komödie »Ein Schotte macht noch keinen Sommer« sehr gut zu unterhalten

Bevor der Winter kommt

Auf den Spuren von Claude Sautet schildert der Romancier und Filmemacher Philippe Claudel eine männliche Sinnkrise, die von der Zerbrechlichkeit, aber auch Robustheit der bürgerlichen Existenz erzählt. Gediegen und hintergründig erzählt, glänzend besetzt

Seiten

epd Film RSS abonnieren