Life

Die Fotoserie, die Dennis Stock 1955 von James Dean aufnahm, wirkte an dessen Kultstatus maßgeblich mit. Anton Corbijn rekonstruiert deren Entstehung, porträtiert Dean und Stock sowie deren Welt in ausgesucht schönen Bildern. Doch nur in wenigen Momenten gelingt es ihm, über gediegenes Reenactment hinauszugehen

Es ist schwer, ein Gott zu sein

In Aleksej Germans wütendem, derben, gewalttätigen und dreistündigen Mittelalterfilm wirkt irgendwie die Wiener Aktionskunst fort. Man kann diesen Film nicht mögen, muss aber seinen Mut loben

Königin der Wüste

Mit ihrem unbeirrbaren Pioniergeist entspricht die Abenteurerin Gertrude Bell den Anforderungen eines typischen Herzog-Helden. Doch in seiner Version eines Hollywood-Wüstenepos kann der deutsche Regisseur nach sechs Jahren Spielfilmpause weder die große Liebe zu einem Mann noch die brennende Leidenschaft für die Wüste glaubhaft vermitteln

Knight of Cups

Als Drehbuchautor hat Rick riesigen Erfolg, aber er bleibt ein Außenstehender, der selbst sein eigenes Leben nur aus der Distanz betrachtet. Terrence Malicks Kino wird immer radikaler und dabei auch immer reiner. Mehr noch als in »Tree of Life« und »To the Wonder« löst er hier jede Form von Erzählung auf. An ihre Stelle treten lyrische Bilderfolgen, die einen mal tänzelnd, mal wirbelnd auf eine andere Bewusstseinsebene führen

Die Kleinen und die Bösen

Klischeebeladene deutsche Komödie über sogenannte "Kleinkriminelle mit Herz" die spannend und charmant zugleich sein will, aber wenig von beidem erreicht. Vor allem der Bruch ins Tragische mißlingt und trägt zum Eindruck umfassender Unentschlossenheit des Filmes bei. Selbst Charakterstars wie Christoph Maria Herbst und Peter Kurth können den Film nicht retten

Kill the Messenger

Der engagierte Provinzreporter Gary Webb findet heraus, dass unter der Reagan-Administration mit Wissen der CIA Kokain in die USA geschmuggelt wurde, um den Krieg der Contras gegen die linke Sandinisten-Regierung zu finanzieren. Was als »true story« und klassischer Journalisten-Thriller beginnt, verwandelt sich unter der Regie von Michael Cuestas in der zweiten Hälfte in eine bittere Reflexion über die Manipulationsanfälligkeit der modernen Mediengesellschaft, die kein demokratisches Happy End vorweisen kann.

Iraqi Odyssey

Der irakisch stämmige Regisseur Samir versucht die Geschichte seiner in alle Winde verstreuten Familie vor dem Hintergrund der radikalen politischen Umwälzungen im 20. Jahrhundert zu rekonstruieren. »Iraqi Odyssey« gewährt Einblicke in die irakische Moderne der Fünfzigerjahre, die heute fast vergessen ist. Die Interviews mit seinen Verwandten schwanken angesichts der aktuellen Situation im Irak zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Ich und Kaminski

Verspielte und kunstvolle Adaption von Daniel Kehlmanns gleichnamigem Roman, in der ein von Daniel Brühl herrlich widerlich gespielter Journalist die Biografie eines in Vergessenheit geratenen Malers schreiben will. »Ich und Kaminski« ist Komödienspaß auf höchstem Niveau

I want to see the Manager

Für seinen Dokumentarfilm über die Folgen der globalen Finanzkrise und die Zusammenhänge von lokaler und globaler Wirtschaft sucht Regisseur Hannes Lang sieben Städte in unter anderem Bolivien, China, Thailand und Indien auf. Seine Beispiele sind auch visuell eindrucksvoll in Szene gesetzt, lassen aber Spielraum für Interpretationen

Hüter meines Bruders

Betörender Film um das unerklärliche Verschwinden eines Menschen und die ergebnislose Suche nach ihm. Hilflos muß Gregor erkennen, das er nichts mehr tun kann und seinen eigenen Bruder viel weniger gekannt hat als er dachte. Streng subjektiv und den Zuschauer doch vereinnahmend erzählt dieser Film von den vielen kleinen Dingen, die ein Individuum ausmachen

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