Er Sie Ich

Erstaunlich einfacher Dokumentarfilm, der fast nur aus Statements besteht und tatsächlich etwas zu sagen hat. Über Liebe und Leidenschaft, Familie, Trennung und die Schwierigkeit, darüber zu reden. Von der Unzuverlässigkeit der Erinnerung ganz zu schweigen

Call Me By Your Name

Der 17-jährige Elio (Timothée Chalamet) verliebt sich in den sieben Jahre älteren Sommergast (Armie Hammer) seiner Eltern – nur wenige Filme haben bisher den einzigartigen Zauber der ersten großen Liebe auf eine so berauschende Weise eingefangen wie Luca Guadagninos Verfilmung von André Acimans Roman »Call Me By Your Name«

Arthur & Claire

Zwei Selbstmörder begegnen einander in Amsterdam und verbringen eine (vermeintlich) letzte Nacht miteinander, in deren Verlauf sich die Perspektiven verschieben. »Arthur & Claire« lebt vom Zusammenspiel seiner beiden Hauptdarsteller und setzt aufs sprichwörtlich Bittersüße, beachtet dabei leider allzu ängstlich die Konventionen und tut niemandem auch nur ein bisschen weh

Interview mit Josef Bierbichler

Josef Bierbichler gehört zu Deutschlands bekanntesten Schauspielern. Jetzt hat er seinen mehrere Generationen umspannenden Erfolgsroman ­»Mittelreich« verfilmt

Zwei Herren im Anzug

Josef Bierbichlers Roman »Mittelreich« knüpft an die eigene Biografie des Schauspielers an. Nun hat er diese bayerische Jahrhundertchronik verfilmt, mit hochkarätigen (Bühnen-)Darstellern und inszenatorischem Ungestüm. Zuweilen wünscht man sich, ein Produzent oder Redakteur hätte ihm erklärt, dass dies im Kino so nicht funktioniert. Und dann wieder ist man froh, dass er nicht auf sie gehört hat: »Zwei Herren im Anzug«

Thelma

In seinem vierten Spielfilm vermengt Joachim Trier Coming-of-Age und übernatürlichen Thriller. »Thelma« entfaltet einen inszenatorisch dichten, spannenden Sog der besonderen Art und funktioniert zugleich als Allegorie aufs Erwachsenwerden

Die stille Revolution

Die Frage nach der Zukunft der Arbeit geht uns als Einzelmenschen und Gesellschaft zentral an. »Die stille Revolution« möchte Antworten geben, langweilt aber als Image-Film mit viel hohler Quasselei und visuellem Pathos

I, Tonya

Aus dem Fall Tonya Harding komponiert Craig Gillespie mit 20 Jahren Abstand ein böse-vergnügliches Mockumentary, ein schwindelerregendes Vexierspiel, in dem er zusammen mit Hauptdarstellerin Margot Robbie und Nebendarstellerin Allison Janney mit den verschiedenen Versionen der Wahrheit jongliert

Die grüne Lüge

Was sind die Etikette »Nachhaltigkeit« und »Natürlichkeit« beim Einkauf wert? Werner Boote recherchiert Fakten, sammelt Argumente und bringt das Recherchierte in einen größeren Zusammenhang – und erhöht damit die Chance, vielleicht doch einen aufklärerischen Effekt zu erzielen, der über die bereits Überzeugten hinaus geht: »Die grüne Lüge«
Ulrich Sonnenschein

Am vorletzten Tag des Festivals behauptete nun die Wirklichkeit ihr Recht neben der Fiktion. Mit »Eldorado« hat der Schweizer Filmemacher Markus Imhoof, nach Gianfranco Rosis »Fuocoammare«, der vor zwei Jahren hier den goldenen Bären gewann, erneut einen Dokumentarfilm über das Leid der Flüchtlinge in Italien im Wettbewerb außer Konkurrenz zeigen können. 

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