The Kill Room

Der Film verknüpft Satire mit Auftragskiller-Thriller, die Welten der Kunst und des organisierten Verbrechens. Leider fehlt es an Finesse und an Biss.
Gerhard Midding

Eines Tages findet Emma heraus, dass es das Wort "Vakuum" ebenso im Russischen wie im Englischen gibt. Die Entdeckung erstaunt sie, bereitet ihr aber keine Freude. Die junge Lehrerin steht zwischen beiden Sprachen, seit in Ungarn der Systemwechsel von 1989/90 einsetzt. Warum geht ihr gerade diese Vokabel durch den Kopf? Vielleicht, weil István Szabó nicht die mindeste Angst vor Symbolik hat.

Alle reden übers Wetter (2022)

Die Enddreißigerin Clara promoviert in Berlin und kehrt zum 60. Geburtstag ihrer Mutter in die alte Heimat in die brandenburgische Provinz zurück. Annika Pinske gibt mit einem brandaktuellen, angenehm unaufgeregten Debüt Einstand: über die Differenz zwischen dem urbanen Bildungsbürgertum und dem dörflich-proletarischen Gepflogenheiten. Ein pointiertes Gesellschaftsporträt.

Über die Unendlichkeit (2019)

Roy Andersson bleibt seinem unverwechselbaren Stil treu und fächert in stilisierten Bildern ein Kaleidoskop der Vergänglichkeit mit Hang zum Apokalyptischen auf – von alltäglich bis absurd, von banal bis dramatisch. Das ist voller Melancholie, überrascht aber immer wieder mit Leichtigkeit.

Nö (2021)

Das Leben eines Paares in 15 Episoden. Dietrich Brüggemann kombiniert mit Anna Brüggemann und Alexander Khuon in den Hauptrollen Komödie, Tragödie, Groteske und Kulturkritik zu einem unterhaltsamen Bilderbogen.

Alles ist gut gegangen (2022)

François Ozon erzählt vom emotionalen und ethischen Zwiespalt einer Frau, deren alter Vater sterben will und ihre Mithilfe fordert. Klarsichtig-unsentimentales Drama, das durch leise Zwischentöne und genaue Beobachtungen berührt.
Gerhard Midding

In ihrer Gegenrede auf Joe Bidens Ansprache zur Lage der Nation fuhr die republikanische Senatorin Katie Boyd Britt schwere Geschütze auf, um die Grenzpolitik des Präsidenten zu diskreditieren. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, sie habe zuvor das Drehbuch einer Fortsetzung von »Sound of Freedom« studiert.

La La Land (2016)

Damien Chazelle zelebriert in »La La Land« den Augen- und Ohrenschmaus eines klassischen Musical in Breitwand und leuchtenden Farben und gibt seiner schmerzlich schönen Geschichte zugleich einen modernen Twist.

Dune: Part Two

Mit seiner Fortsetzung der Sci-Fi-Saga um den Wüstenplaneten Arrakis, das begehrte »Spice« und den Fürstensohn Paul, der nach dem Mord an seinem Vater auf Rache sinnt, beweist Denis Villeneuve abermals, dass Bildgewalt und mitreißende Action keineswegs Vielschichtigkeit und sogar schmerzhafte Ambivalenz ausschließen müssen. Kein perfektes, aber ein höchst beeindruckendes Werk.
Gerhard Midding

Berlin hat Lana Gogoberidze schon häufig besucht. Meist hat die Stadt ihr und ihren Filmen Glück gebracht. Für ihren ersten Besuch galt das nicht. 1961 lud ein Kritikerverband die georgische Regisseurin nach Ost-Berlin ein, um ihren Debütfilm »Unter einem Himmel« zu zeigen. Was sie erlebte, brach ihr das Herz.

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