Gerhard Midding

Es ist nicht unbedingt abendfüllend, Leuten beim Ausschlafen zuzuschauen. Bei Otar Iosseliani mochte das noch angehen, der hat dem Müßiggang eine eigene filmische Dringlichkeit verliehen. Jenseits von ihm jedoch verlangt das Kino nach Aktivität. Mithin ist das Wochenende keine aufgehobene, sondern aufgeladene Zeit.

Gerhard Midding

Seit ich Mitte Dezember den Eintrag "Kein Monstrum ist heilig" schrieb, hat sich eine Menge getan in Frankreichs Kinobranche. Der Fall Depardieu ist längst nicht ausgestanden. Er wäre fast zu einer Staatsaffäre geworden und hat auch sonst vieles in Bewegung gebracht. Eine Neuordnung zeichnet sich ab.

Gerhard Midding

An das Neue geht man nie voraussetzungslos heran. Die Neugier kann noch so überschäumend sein, man bringt immer etwas Vertrautes mit. Keine Carte blanche ist ganz weiß. Die Vergangenheit ist unentrinnbar, selbst im Aufbruch zu neuen Ufern.

Der Mann, der niemals lebte (2008)

Ridley Scotts neuestes Werk ist ein Mix aus Kriegsdrama und Spionagefilm: Leonardo DiCaprio als gebrochener Held, der in Nahost eine neue Heimat findet, setzt Körper und Seele aufs Spiel im Krieg der CIA gegen den Terror. »Der Mann, der niemals lebte« ist ein klassischer Thriller mit überraschenden Untertönen.

One of These Days (2020)

Beim »Hands On«-Wettbewerb, den ein texanisches Autohaus ausrichtet, gilt: Wer am längsten durchhält mit seiner Hand auf Pick-up-Truck, darf ihn sein eigen nennen. Bastian Günthers an reale Begebenheiten angelehnter Film ist eine bitterböse Reflexion über den Kapitalismus, über Einsamkeit, Wettbewerb und Materialismus.
Gerhard Midding

Das Feuerwerk ist ein Farbenrausch mit Ansage. In ihm verdichten sich Freude, Begehren, psychologische Spannungen oder auch Täuschung, Augenschein. Es zieht sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Sean Connery dient es in »Der große Eisenbahnraub« als ein Ablenkungsmanöver, in dessen Schutz er unbemerkt seinen Raubzug vorbereiten kann.

Gerhard Midding

Ich kann mich nicht erinnern, je in meinem Leben einen Feuerwerkskörper gekauft zu haben. Das habe ich immer den anderen überlassen. Vielleicht mag ich dann und wann einmal einen entzündet haben. Und da das Delikt verjährt ist, kann ich ruhig gestehen, dass ich Ende der 1970er Jahre in einer Silvesternacht an der Sprengung eines Straßenschilds in Schweicheln beteiligt war. Ich stand Schmiere und hatte meine helle Freude am Knall.

Filmfestival Rotterdam

Rotterdam, 25.1.–4.2. – Das größte Filmfestival der Niederlande, mit dem charakteristischen Tigerkopf als Maskottchen, ist durch seine Programmausrichtung auf den internationalen Nachwuchs und experimentellere Filme auch europaweit bedeutend. Die 53. Ausgabe eröffnet mit der Weltpremiere des Post-Punk-Coming-of-Age-Films »Head South« von Jonathan Ogilvie.

Bamberger Kurzfilmtage

Bamberg, 22.–28.1. – Rund 100 Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalkurzfilme werden in Bamberg gezeigt, sieben Zentauren aus Schokolade als Preise verliehen. Die Online-Ausgabe schließt vom 29. Januar bis zum 4. Februar an das Präsenzfestival an.

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