Gerhard Midding

»The Zone of Interest«, der in dieser Woche bei uns anläuft, ist ein Sonderfall. Es gab vorher keinen Film wie diesen und ein solcher wird auch danach nicht vorkommen. Gleichwohl weist er in einigen Punkten erstaunliche Ähnlichkeiten mit den zwei Filmen auf, die sich zuvor mit Rudolf Höß auseinandersetzten. Auch Eigensinn hat Verwandtschaft.

Herzensbrecher (2010)

Wie schon Xavier Dolans Erstling erweist sich auch diese Geschichte einer letztendlich rein imaginären ménage à trois als eine etwas zu selbstverliebte Hommage an das Autorenkino vergangener Jahre. Doch diesmal blickt Xavier Dolan wenigstens etwas über den Tellerrand seines jugendlichen Narzissmus hinaus.

I Killed My Mother (2009)

Souveränes Debüt eines 19-jährigen Regisseurs, Drehbuchautors und Hauptdarstellers, der die Hassliebe eines Teenagers gegenüber seiner Mutter drastisch in Szene setzt. »I Killed My Mother« ist ein überzeugender Coming-of-Age-Film, der selbst in seinen heiteren Momenten nicht mit dem Zuschauer schmusen will.

Mommy (2014)

Längst sollte man Xavier Dolan nicht mehr das Wunderkind aus Québec nennen: Er ist ein blutjunger Meister. Sein neuer Film »Mommy« verstrickt einen hyperaktiven 16-Jährigen, seine Mutter (die großartige Anne Dorval) und ihre Nachbarin in eine übermütige und abgründige Dreiecksgeschichte, die unvorhersehbare Wege geht.

Grand Jeté (2022)

Eine ehemalige Balletttänzerin lässt sich auf eine Affäre mit dem eigenen Sohn ein. Isabelle Stevers auch formal überaus radikales Porträt einer Beziehung jenseits aller gesellschaftlichen Konventionen stellt Gewissheiten in Frage und ermöglicht ein anderes Denken über Körper und Gefühle.

Sundance Festival 2024: Die Sicht von weit weg

Das Sundance-Festival bietet als Einziges der großen Festivals noch die Onlinesichtung an. Über die Jahre ein interessantes Experiment.

Berlinale: »Henry Fonda for President«

Kino, Leben, Zeitgeschichte: Alexander Horwaths großartiger Essayfilm »Henry Fonda for President« lief im Forums-Programm und ist jetzt noch einmal zu sehen.

45. Filmfestival Max Ophüls Preis

Zum 45. Mal: Beim Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken traf sich der deutschsprachige Filmnachwuchs – und gab ein richtig gutes Bild ab.

DVD-Tipp: »Die siebte Geschworene« (1962)

»Der siebte Geschworene« entwirft das bissige Porträt einer Kleinstadtgesellschaft, erstmals auf DVD.

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