Filmkritiken
Woche vom 10.09.2025
Ethan Coen versucht eine Art queerer Neuinterpretation klassischer Film noirs. Die Figur von Margaret Qualley ist gelungen, die verschiedenen Themen und Handlungsstränge aber zu chaotisch und mit zu viel überdrehten Sex- und grotesk blutigen Gewaltszenen.
Die Dokumentarfilmer Michael Dweck und Gregory Kershaw entdecken dem Publikum die majestätisch-schroffen Landschaften der argentinischen Provinz Salta, wo die letzten Gauchos versuchen, sich ihr Handwerk und ihre Kultur zu bewahren. Ein Stück lebendiger, gültiger Folklore.
Mutiges Spielfilmdebüt mit einem Feuerwerk an popkulturellen Zitaten, das neue visuelle und narrative Darstellungsweisen für psychische Erkrankungen wagt, ohne diese zu verharmlosen und sowohl die Perspektive der Angehörigen und des Umfelds, als auch der Erkrankten selbst abzubilden versucht.
In Five Points, dem aus »Gangs of New York« berüchtigten Viertel im Süden Manhattans, soll eine Schar von Nonnen ein Waisenhaus errichten. Ihre Leiterin Francesca Fabrini trotzt allen Widerständen, überwindet Fremdenhass und Arroganz der Institutionen. Die reale Figur wurde vom Vatikan heilig gesprochen, aber Alejandro Gómez Monteverdes voreiliges Biopic verherrlicht sie schon zu ihren Lebzeiten.
Überdrehte Farce über das Verzeihen in der Liebe und der Freundschaft – mit einem spielfreudigen Ensemble und voller grobem, makaberen Klamauk.
Das dokumentarische Porträt einer geradlinigen Frau, das den im Titel angezeigten Wissenschaftskrieg nur als Hintergrundillustration mitnimmt.
Amanda Kims filmisches Porträt wird dem »Vater der Videokunst« Nam June Paik auch ästhetisch gerecht.
Improvisierter Film über einen jungen Musiker, der sich weigert, eine Wohnung zu suchen, und dabei fast unter die Räder kommt. Aus einer filmischen Fingerübung wird ein spitzer Kommentar zur Wohnungsnot in Großstädten.
Mit seinem neuen Film gelingt dem Italiener Gabriele Mainetti ein atemberaubender Genremix aus Kung-Fu-Action und interkultureller Liebesgeschichte.