E-Mail an... Julian Radlmaier

Kurz gefragt, schnell geantwortet. Prominente über ­ihre Vorlieben und Filmerfahrungen
Julian Radlmaier. Foto: Zorica Međo

Julian Radlmaier. Foto: Zorica Međo

Julian Radlmaier, geboren 1984 in Nürnberg, ist Regisseur und Drehbuchautor. Er studierte Filmwissenschaft an der FU Berlin und Regie an der dffb. Sein Abschlussfilm »Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes« feierte 2017 in Rotterdam Premiere. Die Vampirkomödie »Blutsauger« lief 2021 im Encounters-Wettbewerb der Berlinale. Radlmaier lebt in Berlin

Der erste Film, den Sie im Kino gesehen haben?

Der Zeichentrickfilm In einem Land vor unserer Zeit. Die Leinwand musste sehr groß sein, damit die Dinosaurier darauf Platz fanden.

Welchen Film schauen Sie immer wieder?

Ich habe eher phasenweise Obsessionen. Gerade ist es »Der lange Abschied« von Kira Muratowa, dessen Mischung aus Sensibilität und Experimentierlust, dokumentarischer Neugier und formalem Überschwang mich förmlich umhaut.

Welche Serie verfolgen Sie gerade?

Ich hasse Serien. Es ist schwer genug, 90 Minuten mit guten Ideen zu füllen.

Welcher Film hat Sie zuletzt beeindruckt?

»Dry Leaf« von Alexandre Koberidze! Ein impressionistischer Film, in dem jedes grobkörnige Bild überrascht und berührt. Auch durch die tolle Musik seines Bruders Georgi.

Ein Film, auf den Sie sich freuen …

Der nächste Film meines Kameramanns Faraz Fesharaki. Sein erster Dokumentarfilm als Regisseur, »Was hast du heute Nacht geträumt, Parajanov?«, der zum großen Teil aus Skype-Gesprächen mit seiner Familie im Iran besteht, ist ein wunderschöner Film über das Leben im Exil. Jetzt soll ein Spielfilm folgen, auf den ich sehr gespannt bin.

Ihr/e Lieblingsschauspieler/schauspielerin?

Kyung-Taek Lie, der deshalb in allen meinen Filmen mitspielt.

Wer oder was ist unterschätzt?

Ich bin sicher, dass viele angeblich schwierige Filme ein viel größeres Publikum erreichen könnten, wenn sie die gleichen Chancen hätten, überhaupt gesehen werden zu können.

Ein Lieblingsfilm, der ein bisschen peinlich ist?

Ich revidiere meine Antwort von weiter oben: Ich mag 90er Sitcoms wie »Friends« oder »Seinfeld«.

Was sammeln Sie?

Zuschauer*innen!

Ihr Lebensmotto? Oder Lieblingszitat?

Ich wünschte manchmal, ich hätte eines.

Der beste Platz im Kino?

Mit dem Gesicht zur Leinwand.

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