Frank Arnold

Filmkritiken von Frank Arnold

Eindrucksvoller Dokumentarfilm über den Drohneneinsatz als Mittel der Kriegsführung. »National Bird« folgt drei ehemaligen Militärangehörigen, die im Drohnenprogramm tätig waren und sich nach ihrem Ausscheiden daraus entschlossen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie die Auffassung vom »sauberen Drohnenkrieg« nicht länger stützen können
Kindgerechter Animationsfilm, in dem einmal mehr ein Außenseiter zeigen kann, wozu er fähig ist. Dass die Wortwitze in »Überflieger« eher kalauernd sind, schmälert allerdings das Vergnügen des erwachsenen Zuschauers
Ein Mann findet Gold im indonesischen Dschungel, was jede Menge intriganter Geschäftsleute und Banker auf den Plan ruft. Matthew McConaughey verkörpert wuchtig die Hauptrolle, »Gold« schwankt in seinem Tonfall zwischen Drama und satirischen Momenten
Ein Waffendeal in einer verlassenen Lagerhalle eskaliert zu einem blutigen Schusswechsel. »Free Fire« ist ein Kammerspiel, das die Einheit von Ort und Zeit neben der Ballerei vor allem für Einzeiler nutzt, aber wenig Entwicklung zeigt
Dokumentarfilm über das Kino »Alfred Talkies« im indischen Mumbai, wo Filme noch auf 35 mm vorgeführt werden und wo die Besitzerin, der Manager und der Plakatmaler trotz aller ökonomischen Zwänge immer weitermachen. »Original Copy« ist eine Hommage an das Kino als (Über-)Lebensmittel
Ein auf einer einsamen Insel gestrandeter Schiffbrüchiger sieht sich mit einer großen roten Schildkröte konfrontiert. »Die rote Schildkröte« ist ein außergewöhnlicher, minimalistischer und parabelhafter Animationsfilm, der ganz ohne Dialoge auskommt und den Zuschauer auf eine meditative Reise mitnimmt
In einem England der nicht so fernen Zukunft sind die Untoten in der Überzahl, die noch nicht infizierten Menschen haben sich auf Militärbasen verschanzt. Ein zehnjähriges Mädchen, infiziert, aber mit einem Bewusstsein seiner selbst, wird zum letzten Hoffnungsträger. »The Girl with all the Gifts« zeigt eine Zombie-Apokalypse der anderen Art, mit ausgefeilten Charakteren, zumal der Titelfigur
Anfang der sechziger Jahre profitiert die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Wettrennen mit der UdSSR um die bemannte Raumfahrt von den mathematischen Fähigkeiten dreier Afroamerikanerinnen, die sich gegen Widerstände ihrer (weißen und männlichen) Kollegen und Vorgesetzten erst durchsetzen müssen. Basierend auf realen Figuren, zeigt »Hidden Figures« ein Stück verdrängter Emanzipationsgeschichte, manchmal mit dokumentarischer Nüchternheit, meist aber emotionalisierend
Dokumentarfilm über das Kino im Dritten Reich, die Propaganda auch in unpolitischen Filmen und die gelegentliche Doppeldeutigkeit der Bilder. »Hitlers Hollywood« zeigt Film als Seismograph gesellschaftlicher Entwicklung mit vielen bedenkenswerten Einschätzungen, der den Zuschauer durch den Verzicht auf Ruhepunkte allerdings atemlos zurücklässt
Eine Gruppe von ehemaligen DDR-Spionen wird vom deutschen Geheimdienst reaktiviert: »Kundschafter des Friedens« ist eine gelungene Agentenkomödie, die mit spielfreudigen ehemaligen DDR-Bürgern zu punkten weiß

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Männer um die 40 ... und eine Frau, Romy Schneider, prägen das Werk des französischen Regisseurs Claude Sautet. Jetzt ist ein aufschlussreicher Interviewband erstmals auf Deutsch erschienen.
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Mehr Trickster als Barbar : Richard Widmark in »Raubzug der Wikinger«.
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Improvisiert: Martin Scorseses »New York, New York« als Mediabook.
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Erwachsene Zuschauer dürften bei diesem Meta-Film, vollgestopft mit Referenzen nicht nur an andere Disney-Filme, sondern auch generell an die Welt der Animation, eher auf ihre Kosten kommen als Kinder, zumal das Ganze in einem wahnwitzigen Tempo erzählt wird.
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Spritztour durch ein Jahrzehnt: Der Taschen-Band über die »Die Filme der 2010er«.
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Spannende Zeitgeschichte: die Doku »Kalanag – Der Magier und der Teufel«.