Biopic: Großaufnahmen in der Zeit

»Springsteen: Deliver Me from Nowhere« (2025). © 20th Century Studios

»Springsteen: Deliver Me from Nowhere« (2025). © 20th Century Studios

Es ist nicht kleinzukriegen. Im Gegenteil, das Biographical Picture, kurz Biopic – die Nacherzählung der Vita eines außergewöhnlichen Menschen –, boomt auf der Leinwand. Neben den großen historischen Bögen liefert das Biopic auch die Psychogramme und Beweggründe »dahinter«. So erscheinen Taten und Werke von Politikern, Künstlerinnen und Popstars vor allem als Facetten des Menschlichen. Mal mehr, mal weniger ­überzeugend

Auf den Unterschied von Porträt und Biopic hat kürzlich Edgar Reitz verwiesen. Für seine Doku »Filmstunde 23« versammelte der 93-Jährige nochmals die Münchner Mädchenklasse, mit der er 1968 kleine Selbstporträts gedreht hatte. Heute hat jede der Frauen eine eigene Vita, von der die Montage viele Jahre verbirgt. Und doch werden im dokumentarischen Doppelporträt Persönlichkeiten, Identitäten unabweisbar »wahr«.

Auf fotografisch indizierte Wahrheit kann das Biopic nicht bauen, das Reitz danach mit »Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes« (2025) geliefert hat. Nicht umsonst ist das gemalte Bild verschollen – wie jedes Porträt würde es Ähnlichkeit aufweisen, aber nur im besten Fall auch psychologisch überzeugen. So thematisiert Leibniz im Film vor sich hin redend das Problem, das jeder Porträtist vor Erfindung der Fotografie kannte. Es geht darum, dass er selbst nicht mit seinem Bildnis zufrieden ist, zumindest nicht zu Anfang; andererseits weiß er: »Wer kein Gesicht hat, wird nicht geboren.« Im Folgeschluss heißt das, dass sich für bedeutend haltende Menschen Gedanken um ein passendes bleibendes Bild machen sollten, denn im Nachgang wird ihr Leben zwangsläufig von der Geschichtsschreibung oder, im ­Kino, von nach Geschichten suchenden Produzenten gekapert.

Ein Mensch muss, um ein biographical picture zu erhalten, so oder in etwa so tatsächlich leben oder gelebt haben; und er muss bekannt sein, »einen Namen« haben oder mindestens exemplarisch für einen bekannten Typus stehen. Das kleine Genre Biopic begann als Abspaltung des Historienfilms, der herausragende Persönlichkeiten von Anfang an liebte. Ernst Lubitschs Dramen um Madame Dubarry und Anne Boleyn bleiben Vorläufer, glänzen in Bildgestaltung, Ausstattung und Schauspiel, aber nicht durch unbedingtes Streben nach Wahrhaftigkeit. »Napoléon« (1927) gewann seinen Ruf durch die Inszenierung von Abel Gance, die Zeichnung des Protagonisten aber hat noch etwas von der Reiterstatue auf dem repräsentativen Platz oder dem steinernen Denker im Park: eine Gefahr, die beim Biopic immer besteht.

Erst der Tonfilm fand das Rezept. Es besteht in der Annäherung an den Alltag im Licht der Talente, des Werks und der Wirkung besonderer Menschen inklusive ihrer Ticks und Marotten, ihrer Menschlichkeit. Neben dem filmischen Auffächern des Lebens ist immer schon ein Lebenswerk da, das vom Publikum aus anderen Kontexten gekannt, vielleicht bewundert wird. In der Fiktion führen dann entweder Zufälle oder das Schicksal bekannte Namen zu einschlägigen Storys. Die Wege dorthin sind peripher, aufregend und fürs Publikum auch gern emotionalisierend.

Bis in die 1950er erzählen biografische Filme von Individuen, die, von einer Vision getrieben, ihre Epoche verändern. Wenig verhohlen sind solche Filme von den Ideen ihrer Zeit geprägt. Paradebeispiele dafür sind die historischen Visionäre des NS-Kinos. Preußenkönige, Denker, Musiker, Baumeister und Bildhauer und ein eingedeutschter Rembrandt geben sich hier ein dichtes Stelldichein, das jeweilige Scheitern inbegriffen, ehe erst die Nachwelt die wahre Größe entdeckt. Der uns vertraute Rembrandt etwa, der Menschenkenntnis wie kein zweiter auf einer Leinwand ausdrücken konnte, wird in »Ewiger Rembrandt« (1942) von drei Liebschaften ins Abseits geführt. Das klassische Biopic tendiere zur allwissend-melodramatischen Erzählweise, schrieb David Bordwell; melancholische Dramatik bekomme das Publikum vor allem anderen geboten. Solche Leben sind weder zu toppen noch zur Nachahmung zu empfehlen. Der heroisch-opferbereite Lebensentwurf geriet nach 1945 freilich außer Mode.

Mit dem New Deal in den Vereinigten Staaten war zuvor bereits ein anderer Typus entstanden – ein weniger elitärer als vielmehr populärer Protagonist trat hervor. John Fords »Young Mr. Lincoln« (1940) ist ein Prototyp dieser Entwicklung. In dem Zusammenhang häufiger genannt werden die sechs Biopics, die der aus Ludwigshafen stammende William Dieterle für Warner Brothers realisierte: freie Geister, Erfinder, Revolutionäre, mit Madame Curie auch eine starke Frau. Die gläubigen Juden Harry und Jack Warner forcierten nicht zuletzt aus Sorge um ihre verfolgten Glaubensgenossen Modelle sozialer Rücksichtnahme, gegen das amerikanische Durchsetzungsmantra. Aus Außenseitern wurden hier Visionäre. Dieser Humanismus erwies sich freilich erst mit dem Kriegseintritt als politisch richtungsweisend.

Der modernistische »Citizen Kane« (1941), angelehnt an die Vita des Zeitungszaren Willam Randolph Hearst und doch ein erfundenes Biopic, ist das Synonym einer neuen Tendenz, ihr vorläufiger Endpunkt der ebenfalls fiktive »The Brutalist« (2024). Beide Filme stellen heraus, dass, wer sich zu sehr auf den amerikanischen Traum einlässt, Schaden zu nehmen droht. Henry M. Taylor spricht in seiner großen Studie zum Biopic von einem epochalen Bruch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts; nun werden seltener Heldengeschichten erzählt, im Gegenteil, oft ist ein Heldensturz das Thema. Oder es geht gleich um ein schiefes, unglückliches Leben, das nurmehr besondere Möglichkeiten geboten hätte. Der Nachruhm ist eine Facette des Erfolgs, aber nicht mehr die wichtigste.

Damit einher geht eine Interessenverschiebung vom erklärenden zum beobachtenden Modus. Auf ein klares Fazit hin orientiertes Erzählen weicht einer faszinierten, zum Psychologisieren einladenden Betrachtung, die schon auf den ersten Blick zu einem belastbaren Ergebnis kommt: Dies ist ein Porträt. Und das galt seit jeher als eine wichtige Gattung der bildenden Kunst, in Malerei und Skulptur. In der historischen Bedeutung trat die Gattung malerisches Porträt freilich hinter die Fotografie zurück. Im Biopic lebt sie wieder auf.

»The Social Network« (2010). © Sony Pictures

Seltener werden nun die Leben von Erfindern und Wissenschaftlern nacherzählt – Ausnahmen wie Mark Zuckerberg (»The Social Network«, 2010) oder »A Beautiful Mind« (2001) über den Mathematiker John Forbes Nash bestätigen die Regel. Nicht anders in der Politik: Indira Gandhi und Che Guevara kamen für große Biopics noch in Frage, bei deutschen Kanzlern sah das schon anders aus. Es braucht wohl die kriminelle Energie eines Richard »Nixon« (1995) oder Dick Cheney (»Vice«, 2018), nicht zu sprechen von der Unverfrorenheit des aktuellen US-Präsidenten (»The Apprentice«, 2024), zumindest aber die harten Konturen einer Margaret Thatcher (»Die Eiserne Lady«, 2011). Und doch gerät im politischen Biopic mancher Charakter in die Nähe sogenannter Cards: überzeichnete, nach Stereotypen ordenbare Charaktere, wie man sie als Ober, Dame oder Bauer in Kartenspielen kennt.

Dies gilt besonders für Deutschland; seine, das heißt unsere Führer- und Vorbildfiguren sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts von der singulär schlechten Erfahrung des Nazi-Regimes geprägt. Die Konsequenzen daraus lassen sich an einem einzigen Fall nachvollziehen, an Heinrich und Götz George; die Tragik dieser Vater-Sohn-Beziehung hat der Autor Thomas Medicus in einem großen Doppelporträt beschrieben.

Vater Heinrich prägte den Typus des starken Mannes, der in Krisenzeiten den Kurs bestimmt und zum Vorbild wird. Sohn Götz hingegen wurde der klassische Nonkonformist mit einem besonderen Interesse für Außenseiter, deren Scheitern ihn freilich weniger interessierte als psychologische Mechanismen, die zu einem Handeln wie unter Zwang führen. Götz Georges fiebriges Schauspiel scheint von der Frage angetrieben, welche Spielräume ein scheinbar auswegloses Los doch böte: exemplarisch in »Aus einem deutschen Leben« (1977) über den KZ-Kommandanten Rudolf Höß. Der Regisseur Theodor Kotulla setzte auf unabweisbare Dokumente und schuf ein Biopic zur NS-Geschichte, das sich von Dokufiction und Dokudrama, Essay und Collage, Mockumentary oder Animadok als durchweg ernsthafter Spielfilm abhebt.

Das Genre hat seither an Bedeutung gewonnen, doch nurmehr selten als Abbild der Politik. Filme über die Protagonisten der RAF gab es; weiter mit »Lieber Thomas« (2021) auch ein sensibles Porträt des Dichters und Dissidenten Thomas Brasch und seiner Prägung in der DDR. Brasch gehörte bereits der Berufsgruppe an, die das Biopic seit den 2000er Jahren massiv bestimmt: Künstler. Nicht länger bildende Künstler: Zwar erhielten Größen wie Jackson Pollock und zuletzt Caravaggio (»Der Schatten von Caravaggio«, 2022) ein historisierendes Biopic. Die Erzählung solcher Viten glich am Ende aber oft der »Legende vom Künstler«, die das Autorenduo Kris und Kurz als willkommene und daher wiederkehrende Häufung von Anekdoten und Klischees entlarvt hat. Immerhin ist der Maler, der im Film von Edgar Reitz den Philosophen Leibniz porträtieren sollte, eine Figur der Vergangenheit. Durch Lars Eidinger wird er als eitler Geck dargestellt. Reitz ersetzt ihn ironischerweise durch eine Malerin.

Aktuell sind die populärsten Protagonisten des gar nicht mehr kleinen, sondern boomenden Genres performing artists. Einmal mehr tat sich Hollywood als Initiator hervor. Die Leben von Johnny Cash (»Walk the Line«, 2005) und Ray Charles (»Ray«, 2005) stehen am Anfang einer neuen Blüte; sie bilden mehr oder weniger noch ein ganzes Leben ab, von der frühen Traumatisierung durch den Tod des Bruders oder die Erblindung bis zur lebenden Legende. Seither geben sich Heroen des Pop-Olymps die Tür in die Hand: Freddy Mercury (»Bohemian Rhapsody«, 2018), Elton John (»Rocketman«, 2019), »Elvis« (2022) inklusive seiner jungen Frau (»Priscilla«, 2023), Leonard Bernstein (»Maestro«, 2023), Robbie Williams (»Better Man«, 2024), zuletzt mit »Like a Complete Unknown« über die frühen Jahre Bob Dylans auch ein ernst zu nehmender Anwärter auf kommende Oscars. Exemplarisch wohnt man in James Mangolds Film dem Werden einer Kunstfigur bei: Wie eine unbestreitbare Begabung aus dem »komplett Unbekannten«, einem Menschen mit Unsicherheiten und Marotten, den ersten Säulenheiligen der Popmoderne macht.

Der Trend im Biopic geht noch stärker zum Shortcut. »Deliver Me from Nowhere« begleitet die Geburt des Albums »Nebraska«, Bruce Springsteens hohes Lied vom Alleinsein (Kinostart am 23. Oktober). Das episch mäandernde Begründen einer manifesten Begabung, es wird seltener. Derzeit zählt vor allem der unterschiedmachende Kick zum Genie. Auch Protagonisten wie der Tänzer-Choreograf John Cranko oder der Pianist und Komponist Erroll Garner (beide 2024) bekommen heute ihr Kino-Biopic. Sicherer ist es, auf die ganz Populären zu setzen. Man mag sich auf 2028 einstimmen, wenn Sam Mendes das Leben aller vier Beatles in je einem eigenen Film auf die Leinwände dieser Welt bringt.

Ganz so groß kann es hierzulande nicht werden. Aber wenn jedes Biopic der gleichen Mechanik dient, wie Henry M. Taylor formuliert, »aus einem realen einen symbolischen Körper« werden zu lassen, dann erscheinen fiktionalisierte Biografien wie die von »Rex Gildo« (2022) oder auch der »Knef« (2009) eher wie projizierte Sehnsüchte ihrer eigenen Gegenwart denn als Erzählungen aus der Vergangenheit.

Ein kurzer Blick in die Kunstgeschichte macht deutlich: Frauen waren Sujets der Malerei als Blickfang der ausführenden Männer oder in unterstützender Funktion. Anders sieht es aus, wenn man sie als Aktivposten sucht, nicht nur als Dargestellte, sondern als Darstellende, sprich, als Künstlerinnen.

Aus Barock und Romantik sind wenige Malerinnen bekannt. Wenn sie, wie Artemisia Gentileschi, mal ein filmisches Biopic erhielten, wird als Ansporn zum Kunstmachen das sexuelle Erwachen inklusive Missbrauch angeführt (»Artemisia«, 1997). Das Muster findet sich in die Spätmoderne überführt; Frida Kahlos Schaffen etwa scheint ohne die erotisch-masochistische Beziehung zu Diego Rivera nicht darstellbar (»Frida«, 2002). Eine weitere Mutter des Schmerzes, aus dem große Kunst scheinbar erwachsen muss, war Leonora Carrington (»Leonora im Morgenlicht«, 2024). Zuletzt suchte sich Niki de Saint Phalle vom Missbrauch durch den eigenen Vater erst in der Psychiatrie, dann in der Kunst zu kurieren, durch Selbstverletzungsbilder. Erst außerhalb des Films erblühte die befreiende Opulenz der »Nanas« in »Niki de Saint Phalle« (2024), ähnlich wie in »Nowhere Boy« über den jungen John Lennon (2009), der noch vor den Beatles endet. Was jeweils folgte, war hier wohl zu groß, zu bekannt, zu erfolgreich.

Selten ist das Biopic so ernst zu nehmen wie aktuell »Oxana« (2024), über ein Mädchen, das in einem ukrainischen Dorf aufwächst und als 30-jährige FEMEN-Aktivistin in Paris endet. Während ihre Freundinnen noch in Modigliani-Welten malen und denken, verzehrt Oxana der Kampf, den sie via Kunst und Körper austrägt. Solche Radikalisierungen haben Künstlerinnen wie Barbara Kruger, Anne Imhof, Hannah Wilke und Jenny Saville am eigenen Körper forciert, in differenten Medien. Sie sicherten der bildenden Kunst einen Restvorsprung im Wettlauf der Künste. Das filmische Biopic darf glatter sein, wird immer mehr erzählen, mehr begründen – und es lädt zum Psychologisieren ein.

Obwohl das Biopic Spielfilm ist, gilt als sein Kern eine historische »Wahrheit«, ein gelebtes Leben, am besten mit geeigneten Beweisen. Darüber hinaus lässt sich dann entsprechend fabulieren. Die Protagonistin von »Die Fotografin« (2024), Lee Miller in der Gestalt von Kate Winslet, berichtet ihrem Sohn in der Rahmenhandlung vom frühen Missbrauch durch einen Verwandten. Damit ist ein Motiv für Millers obsessives Bildermachen angedeutet, das sie als Fotografin des »Blitz« in London und in Deutschland 1945 mit wenig Rücksicht auf sich selbst betrieb. Millers bekannteste Fotos gliedern den Film in fast schon penetrantem Rhythmus.

Ähnliche Tragik atmen auch andere Filme über Fotografinnen, »A Private War« (2018) und »Civil War« (2024), Alex Garlands Perspektive auf ein kaputtes Amerika, wie es gar nicht mehr unvorstellbar erscheint. Während der erste faktentreu von einer bis zum Ende nachsetzenden Journalistin erzählt, ist »Civil War« ein Porträt zum gleichen Thema im Konjunktiv, in der Möglichkeitsform. Diese Chance hat jeder Film, der sich mit Figuren auseinandersetzt, die es gibt oder auch nur geben könnte: Er kann Porträts auf der Höhe seiner eigenen Zeit schaffen und derart »Geschichte schreiben«.

Das Biopic erzählt Teile eines Lebens. Das gemalte oder fotografierte Porträt ist genauer, weist aber den Mangel der fehlenden Zeitdimension auf. Leben sei wie ein Film, hat Susan Sontag geschrieben, eine Fotografie aber wie der Tod: Ein Moment wird angehalten und für die Ewigkeit fixiert. Im guten Fall ist beides verbunden, die epische Breite und der psychologisch überzeugende Blick auf einen Menschen und sein Wirken. Die besten Biopics sind Großaufnahmen in der Zeit. Die gebe es nicht im Theater, schrieb Belá Balázcs in »Der Sichtbare Mensch«, das Duell der Mienen sei aber »viel aufregender als ein Wortgefecht«, »kein Wort entblößt einen so tödlich nackt wie ein Gesichtsausdruck«. Für Siegfried Kracauer konnte der Film auf eine »Realität der Kamera« setzen, eine Verknüpfung nah und groß gefilmter Gesichter, die per se eine Lebendigkeit ausstrahlten, wie man sie medial sonst nur aus der altniederländischen Malerei kenne.

Heute begegnen wir vielen Figuren der Weltgeschichte auf der Leinwand oder einem Screen in einem Tête-à-tête von zwei Stunden Dauer. Wie bei einem psychologischen priming erhalten wir in dieser Zeit einen Eindruck komplexer Persönlichkeiten, nach dem wir ihr historisches Wirken beurteilen können. Derartige Einblicke nimmt man gern. Sie ziehen an der Kinokasse.

Biopics seien Erinnerungstexte, schreibt noch einmal Henry M. Taylor, ihnen sei von Anfang an ein »Was gewesen sein wird« eingeschrieben. So werde ein Hauch von Nostalgie fast unvermeidlich. Dieses Potenzial erkannten vor allem amerikanische Produzenten und Stars früh. Die eingeführten Leinwandgangster Paul Muni und Edward G. Robinson halfen mit, das moderne, positiv gestimmte Biopic aus der Taufe zu heben, die 50er Jahre sahen mehr Erfolgsstorys, Jessica Lange arbeitete in den 80ern als Hollywoodactress Frances Farmer dann auch die Schattenseiten des Glamours heraus. Das Biopic hat stets zwei Seiten, eine treue und eine erfundene. Es wirkt fast wie eine Doppelbelichtung, wenn beliebige Darsteller Billie Holiday, Robert J. Oppenheimer oder einen US-Präsidenten verkörpern. Oft ist das erhellend, manchmal tut das auch weh. Die schiere Zahl mittelmäßiger Biopics bringt es an den Tag: Das Genre hat zu Recht keinen besonders guten Ruf. Aber es ist erfolgreich.

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