Gerhard Midding

Der in der letzten Woche verstorbene Roger Moore wurde von vielen seiner Bewunderer auch als Verfasser amüsanter Memoiren geschätzt. Zwei davon wurden ins Deutsche übersetzt, eine weitere hat er zwei Wochen vor seinem Tod noch seinem Verleger ausgehändigt. Seinen ersten Gehversuch in dieser Disziplin unternahm er bereits im Jahr 1973; allerdings scheint sein Bericht von den Dreharbeiten zu seinem ersten Bond-Abenteuer einigermaßen verschollen, zumindest aber antiquarisch nur schwer greifbar zu sein.

Veloce come il vento – Schnell wie der Wind

»Fast & Furious«, italian style. Die junge Giulia will Meisterin in der italiensichen Sportwagen-Serie werden. Trainiert wird sie von ihrem großen Bruder, einem Junkie und Ex-Racer. »Veloce come il vento«, Matteo Roveres Mixtur aus Rennfahrerfilm und Familiendrama, ist solide inszeniert und stellt ein kleines Revival des italienischen Genrekinos dar
Barbara Schweizerhof

Es war eine selten gut gelaunte Jury, die zum Abschluss des 70. Filmfestivals von Cannes unter Vorsitz des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar die Preise vergab. Ganz offenbar hatten sich – anders als etwa im Vorjahr, als der hoch favorisierte »Toni Erdmann« leer ausging – die neun Mitglieder auf gemeinsame Werte verständigen können.

"Was tut sich?" mit Timo Jacobs

am Mi., den 7.6. in Frankfurt am Main – epd Film-Autor Ulrich Sonnenschein spricht mit dem Regisseur und Schauspieler Timo Jacobs über »Mann im Spagat«

Eine respektable Familie

»Eine respektable Familie« zeigt, wie die Revolution im Iran vonstatten ging und zu welchen Formen von Unterdrückung sie geführt hat, verpackt seinen sehr bitteren Befund aber in einen spannenden Familienkonflikt

Die vergessene Armee

Viele systemkonforme Funktionsträger der DDR sind nicht in der BRD angekommen. Signe Astrup hat in »Die vergessene Armee« mit ihnen gesprochen, aber wenig neue Erkenntnisse zu Tage gefördert

Maria Mafiosi

Das Regiedebüt der Schauspielerin Jule Ronstedt ist ein Mix aus Bayernkrimi und Kulturclash-Komödie, den Lisa Maria Potthoff mit erdigem Charme und wohldosierter Wahrhaftigkeit vor dem Absturz in die Klischeehölle bewahrt: »Maria Mafiosi«

Code of Survival

Der aus der Anti-Akw-Bewegung kommende Filmemacher Bertram Verhaag hat bereits einige Filme zu Gentechnik und Biolandwirtschaft gedreht. Nun bringt er in »Code of Survival« beides zusammen für ein Mehr-Pro-als-Contra-Stück, das seine ökologischen Vorzeigeprojekte mit ein wenig zu rosaroter Brille sieht

ACT! Wer bin ich?

Mit seiner dokumentarischen Reise in die keineswegs konfliktfreie Mixed Zone zwischen Neuköllner Jugendkultur und Theater-Pädagogik ist Regisseur Rosa von Praunheim eine mitreißende Hommage an die jungen und älteren Helden positiven Engagements im Berliner Großstadtdschungel gelungen: »ACT! Wer bin ich?«

Loving

Erfreulich unaufgeregter Historienfilm, der die Geschichte von Richard und Mildred Loving erzählt, die in den 60er Jahren gegen das in ihrem Heimatstaat Virginia geltende Verbot »gemischtrassiger« Ehen klagen. Statt als pathosschwangeres Gerichtsdrama inszeniert Nichols das bedeutsame Geschehen als intimes Porträt zweier Menschen, die Geschichte schreiben, weil sie sich einfach nur lieben wollen – und trifft damit den Kern der Sache

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