Ein Kuss von Béatrice

Catherine Frot als strenge Hebamme freundet sich mit einer todkranken Lebenskünstlerin – Catherine Deneuve – an: Die Frauenversteher-Tragikomödie »Ein Kuss von Béatrice« ist trotz betontem Realismus wenig glaubwürdig, wird aber vom Charisma der beiden Stars getragen

Innen Leben

In einer Wohnung verbarrikadiert suchen neun Menschen Schutz vor den Gräueln des Kriegs in Syrien. »Innen Leben« ist ein effektiv inszeniertes, beklemmendes Kammerspiel mit hervorragender Besetzung, das jede Hoffnung auf Erlösung im Keim erstickt

Ich wünsche dir ein schönes Leben

Die Physiotherapeutin Elisa sucht nach ihrer leiblichen Mutter, die sie anonym entbunden und zur Adaption freigegeben hat. Es fügt sich, dass diese in der Schulkantine ihres Sohnes arbeitet und nach einem Unfall in ihre Praxis kommt. Ounie Lecomtes intimes Porträt zweier Frauen wird getragen von hervorragenden Darstellerinnen (Celine Sallette und Anne Benoit) und der beredten, einfühlsamen Kameraführung Caroline Champetiers: »Ich wünsche dir ein schönes Leben«

Ganz große Oper

»Ganz große Oper« ist ein bieder angelegtes Gefälligkeitsporträt für die Bayerische Staatsoper aus dem eigenen Haus, das jenseits des Fan-Kreises nur schwer ein Publikum finden dürfte

Die Farbe der Sehnsucht

Eine Reise in fünf verschiedene Länder und zu acht verschiedenen Menschen als Essay über jenes essentielle, doch auch recht diffuse menschliche Gefühl der Sehnsucht: »Die Farbe der Sehnsucht« ist assoziativ und schweifend, bisweilen auch sehr vage, doch anregend durch die Porträtierten und die starke Bildsprache

Born to be Blue

1966 befindet sich Chet Baker am Tiefpunkt seines Lebens und seiner Karriere. Ein Angebot aus Hollywood und die Liebe einer Schauspielerin könnten ihn retten. Der kanadische Regisseur Robert Budreau imaginiert in »Born to be Blue« die Renaissance des Jazzmusikers als stimmungsvolle, brüchige Montage von Vergangenheit und Gegenwart, von Glanz und Abglanz

Das Belko Experiment

Die 80 Mitarbeiter eines Unternehmens sehen sich eines Tages in ihrem Bürogebäude eingeschlossen und mit der Aufforderung konfrontiert, sich gegenseitig umzubringen. Während der unsichtbar bleibende Drahtzieher seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen weiß und einige der Angestellten zur Besonnenheit und Zusammenarbeit aufrufen, nehmen andere schon das Gesetz in die eigene Hand. Das blutige Geschehen lässt den Zuschauer am Ende abstumpfen, aber zwischendurch weiß »Das Belko Experiment« in einzelnen Momenten durchaus heilsam zu verunsichern

Baywatch

Anfangs temporeiche, witzige und überraschend selbstironische Neuauflage der einstigen Kultserie, in der Dwayne Johnson die Hasselhoff-Rolle mit großer Spiellaune ausfüllt. Später rutscht »Baywatch« zur albernen Agentenparodie ab

National Bird

Eindrucksvoller Dokumentarfilm über den Drohneneinsatz als Mittel der Kriegsführung. »National Bird« folgt drei ehemaligen Militärangehörigen, die im Drohnenprogramm tätig waren und sich nach ihrem Ausscheiden daraus entschlossen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie die Auffassung vom »sauberen Drohnenkrieg« nicht länger stützen können

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