Als kämpferischer, aber immer netter Pizzabote gewann Steven Yeun in »The Walking Dead« viele Fans. Aber ist das jetzt gelungene Diversitätspolitik oder Klischee?
Barbara Schweizerhof

Wie Ungleichheit im Korea von heute aussieht, bringt Regisseur Bong Joon-ho recht plakativ auf den Punkt: Die einen leben in engen Kellerwohnungen mit schlechtem Wlan und Ausblick auf eine Straßenecke, an der sich bevorzugt Betrunkene erleichtern. Die anderen residieren abgeschirmt von derlei Grobheiten in exquisit möblierten Villen und Panoramablick aufs eigene grüne Gartenparadies.

Sie hat alles erreicht, ist einer der größten französischen Stars. Aber Juliette Binoche hat sich eine innere Freiheit bewahrt – und probiert gern etwas Neues.
Barbara Schweizerhof

Almodóvar ist dagegen; Iñárrittu eher dafür. Und Tarantino liebt halt die gute alte Zeit. Die Rede ist natürlich von Netflix. Obwohl dessen Filme auf dem Festival in Cannes schon im zweiten Jahr aus den Sektionen des offiziellen Programms verbannt sind, war Netflix im Grunde überall. Auf nahezu jeder Pressekonferenz war es Thema, fast jeder Regisseur musste sich positionieren: »Wie hältst du's mit dem Streaming« ist die neue zentrale Glaubensfrage im Filmgeschäft. Auf die auch das Festival in Cannes eine Antwort finden muss.

Long Shot

Sehr unterhaltsame und gelungene Komödie mit Charlize Theron als US-Politikerin auf höchster Ebene und Seth Rogen als arbeitsloser Journalist, der als ihr Redenschreiber engagiert wird. Beide spielen ein »odd couple«, das sich näherkommt, wobei die traditionellen Geschlechterrollen vertauscht sind. Mit vielen Spitzen gegen die US-Politik und Mediengesellschaft sowie Hollywoods Stereotypen garniert, erfreut der Film auch in seinem Umgang mit Stil- und Statusgefälle des Paars

Rocketman

Elton Johns Leben als musikalische Revue, für die er selbst den passenden Soundtrack geschrieben hat: Dexter Fletchers sympathischer Film bleibt allzu sehr den ausgetretenen Pfaden des Musiker-Biopics verhaftet

»Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen«

Eine Regisseurin inszeniert in Bukarest ein Stück über die Verstrickung Rumäniens in den Holocaust. Radu Jude (»Aferim!«) gelang ein vielschichtiger Film über Schuld und Verdrängung

Verachtung

Eine weitere Folge der Serie aus dem Sonderdezernat Q für ungelöste Fälle. Carl Mørck und sein Assistent Assad lösen routiniert und ohne Überraschungen einen alten Mordfall. Der allerdings hat brennende gesellschaftliche Relevanz

Tolkien

Die Filmbio über die Jugend von »Herr der Ringe«-Autor J.R.R. Tolkien versucht, die Schlüsselmomente seiner Inspiration aufzuzeigen, was aufgrund der schwerfälligen Inszenierung und des blassen Hauptdarstellers Nicholas Hoult nur eingeschränkt gelingt

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