Gerhard Midding

Auf arte laufen heute Abend zwei Zeitdramen, die an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren erinnern. Der eine ist eine Anklage, der andere eine Autopsie. Beide sind als Rückblenden erzählt; die Vergangenheit kommt nicht zur Ruhe. Wolfgang Staudtes Trümmerfilm „Die Mörder sind unter uns“ ist hier zu Lande berühmter, „Das Boot der Verdammten“ von René Clément ist der unbesungenere, der interessantere Film.

Helmut Newton: The Bad and the Beautiful

Gero von Boehm beginnt sein Porträt des berühmten Fotografen Helmut Newton mit den Kontroversen, die seine Bilder auslösten. Das Ergebnis ist ein wunderbar streitbarer und hochaktueller Dokumentarfilm

Dreissig

24 Stunden aus dem Leben von sechs Berliner:innen: Wunderbar unverbraucht und unpädagogisch fängt Simona Kostova das Lebensgefühl der Anfangdreißiger ein

The Vigil – Die Totenwache

Ein aus schierer Geldnot übernommener Job als Totenwächter konfrontiert den von der chassidischen Glaubenspraxis abgefallenen Yakov mit seinen religiösen Wurzeln. Denn der unruhige Leichnam, über den er wachen soll, hat etwas im Schlepptau, das die einen Dämon und die anderen Schuld nennen. Ebenso ambitionierter wie geglückter Horrorfilm, der von Traumata und ihren Ursachen erzählt

Unhinged – Außer Kontrolle

Fernab von Subtilität oder psychologischer Tiefe erweist sich der Film über einen vor Wut rasenden Autofahrer (Russell Crowe) als B-Movie, das in Sachen Gewalt die Grenzen des Erträglichen gehörig strapaziert

Out of Play – Der Weg zurück

Ben Affleck ist in der Rolle eines trauernden Alkoholikers, der als Trainer einer Basketball-Schulmannschaft den Weg zurück ins Leben finden will, so überzeugend wie lange nicht. Um den Film aus seiner aus Vorhersehbarkeit, Klischees und Uninspiriertheit resultierenden Lethargie zu reißen, reicht das leider nicht
Gerhard Midding

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences wird internationaler. Die Hälfte der neu berufenen Mitglieder stammt nicht aus den USA, sondern 68 anderen Nationen. Damit steigt der Anteil ausländischer Mitglieder auf rund ein Fünftel. Es ließ sich nicht vermeiden, dass unter den Neuzugängen auch ein paar ältere (Udo Kier beispielsweise) und noch nicht ganz so alte (Carlo Chatrian etwa, der aktuelle künstlerische Leiter der Berlinale) weiße Männer sind; der Anteil der in diesem Jahr berufenen Frauen liegt bei 45 Prozent.

NaturVision

Online, 16. bis 23. Juli – Das Festivalteam von NaturVisionhat sich für eine Online-Ausgabe entschieden; dafür wurde der Festivalzeitraum verdoppelt. Beim eigentlich in Ludwigsburg angesiedelten Event stehen dieses Jahr 60 Natur- und Umweltfilme auf dem Programm, die in diversen Kategorien Preise gewinnen können. Mit einem Festivalpass erhalten Zuschauer Zugriff auf alle Filme und können diese, so oft sie wollen, ansehen; auch ein kostenfreier Bereich ist vorhanden. Das Programm ist ausschließlich aus Deutschland abrufbar.

Oberhausen: Kurzfilme, weltweit

Keine Festivalbesucher in den Straßen: Auch die traditionellen Oberhausener Kurzfilmtage fanden ausschließlich im Netz statt

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