Raus (2018)

Philipp Hirschs Debüt »Raus« ist eine moderne Aussteigerfabel, die durch ihre unerwartete Pointe überzeugt.

Emmas Glück (2006)

Eine skurril-märchenhafte Liebesgeschichte nach dem Roman von Claudia Schreiber zwischen einer Schweinezüchterin und einem Todkranken, den Jürgen Vogel angenehm vital mit beiläufiger Tragik spielt.

Sandstern (2017)

In der BRD der 80er kämpft ein türkischer Junge um seinen Platz im Leben. »Sandstern« reißt mitunter zu viele Themen an, doch es gelingen ihm intensive und witzige Szenen.

Cold Blood – Kein Ausweg. Keine Gnade. (2012)

Das US-Debüt von Stefan Ruzowitzky handelt von einer Gangsterjagd und der Unentrinnbarkeit der Blutsverwandtschaft. Ein solider, altmodischer und gut besetzter Thriller.

Sonnenallee (1999)

Leander Haußmann präsentiert eine herzhaft ironischen Mauerschau und verwendet dabei die Mittel der Klamotte mit List und Intelligenz.

Verräter wie wir (2015)

Ehe sie sich's versehen, verschlägt es den Poetikprofessor und die Juristin aus ihrer Ehekrise heraus in ein Abenteuer um einen Überläufer der russischen Mafia, den britischen Geheimdienst und die korrupte Politik. Die zuverlässig spannende Adaption eines zuverlässig spannenden Romans von John le Carré.
Gerhard Midding

Einer der niederschmetterndsten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, ist »Marriage Story«. Es ist kaum auszuhalten, wie schonungslos der Scheidungskrieg ausgetragen wird, sobald Adam Driver und Scarlett Johansson in die Fänge ihrer Anwälte geraten. Nichts, das sie bisher verbunden hat, darf mehr Bestand haben. Jede private Situation gerät plötzlich auf den juristischen Prüfstand. Kein Stein bleibt auf dem anderen.

Gerhard Midding

Am vergangenen Donnerstag brannte die Vila Leopoldina, ein Lager der Cinemateca Brasileira, nieder. Auslöser des Brandes war nach Angaben der Feuerwehr von Sao Paulo ein Kurzschluss. Menschen kamen nicht zu Schaden, was erst einmal eine gute Nachricht ist. Regisseur Kléber Mendonca Filho weigert sich, von einem Unglück zu sprechen. Er nennt das Feuer "einen Angriff auf unsere Kultur".

Gerhard Midding

Zwölf Jahre später tötet er seine Mutter immer noch. Auch die Besetzung der Rollen hat sich nicht verändert. Noch immer macht er fast alles selbst, Buch, Regie, Schnitt, Kostüme, Co-Produktion, und spielt mit. Das Kino ist für Xavier Dolan nach wie vor eine Wunderkammer und er hält daran fest, auf Kodak-Material zu drehen (siehe "Postume Dankbarkeit" von 6.8.14).

Gerhard Midding

Als ich sie zum ersten Mal traf, unterschätzte ich ihre Schönheit. Ich war ernsthafter damals und wollte sie als Charakterdarstellerin interviewen. Das war natürlich kein Fehler, aber doch nicht ganz gerecht. Ich erwies dem Filmstar Marina Vlady zu wenig Respekt. Die Hommage des Berliner Arsenal, die heute Abend beginnt, bietet nun die Chance, das Versäumnis nachzuholen.

Seiten

epd Film RSS abonnieren