Berlinale Panorama: Weibliche Lebenswelten

Panorama: Wie immer öffnete die populärste Sektion der Berlinale den Blick auf die Vielfalt des Kinos, in diesem Jahr war es vor allem ein weiblicher Blick.

Berlinale Forum: Spuren des Menschen

Eindrücke aus dem Internationalen Forum des Jungen Films belegen: Erinnern kann nachhaltiger sein als Dokumentieren.

Berlinale Encounters: Mit Kopftuch und ohne

Die Sektion Encounters sucht als zweiter Wettbewerb immer noch ihr wahres Profil – jenseits davon, ein Überlaufbecken zu sein für die Filme, die im ersten nicht mehr unterkamen, oder lediglich dem besonders sperrigen Arthouse-Kino ein Schaufenster zu bieten.

Inside Llewyn Davis (2013)

Keiner kümmert sich im Kino so gut um die Verlierer dieser Welt wie die Coen-Brothers. In ihrem neuen Film paart sich der ironische Blick auf die wirren Wege des begnadeten Folk-Troubadours Llewyn Davis (Oscar Isaac) mit einem Bekenntnis zu echter Melancholie.

Der Fremde am See (2013)

Was als sommerlich leichter, schwuler Liebesfilm beginnt, wird zu einem abgründigen Thriller um Sex und Tod: eine verhängnisvolle Affäre, subtil und mit hypnotischer Mischung aus Natürlichkeit und Stilisierung.

Kimi

In Soderberghs filmhistorischer Aktualisierung von Hitchcocks »Das Fenster zum Hof« meint eine agoraphobische Frau, die den Quellcode eines digitalen Sprachassistenten optimiert, ein Gewaltverbrechen zu hören. Ein genrefilmisch zugespitzter, ästhetisch starker Big-Data-Thriller mit dünnem Plot.

Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick

Eine charmante Besetzung – Jennifer Lopez und Owen Wilson – und eine schamlos-romantische Prämisse reichen nicht ganz, um das totgesagte Genre RomCom noch einmal erfolgreich wiederzubeleben. Was schade ist, denn die Voraussetzungen sind eigentlich da, aber ein Mangel an Witz in den Dialogen und zu wenig Mut zur Zuspitzung lässt die guten Intentionen leider in gepflegter Langeweile enden.
Gerhard Midding

Es gibt naheliegende Fragen, die man sich dann doch nie stellt. Seit Beginn des Jahrtausends zählt beispielsweise folgende dazu: Warum schalten die Forensiker des CSI-Franchise nie das Licht ein, wenn sie einen Tatort in Augenschein nehmen? Stattdessen durchforschen sie ihn mit Taschenlampen. Wer weiß, wie viele Indizien ihnen im Laufe der Jahre auf diese Weise entgangen sind?

Der Pfad

Ein vor den Nazis emigrierter Journalist versucht 1941 mit seinem zwölfjährigen Sohn zu Fuß über die Pyrenäen zu kommen, um von Lissabon nach Amerika zu gelangen. Im Bemühen um kindgerechtes Erzählen wird der Film allzu oft zum großen Abenteuer, das immer wieder auf Suspense-Momente setzt und letztlich zu sehr um Familienfreundlichkeit bemüht ist.
Ulrich Sonnenschein

Corona bestimmt die Berlinale. Impfungen, tägliche Tests und Masken in allen Vorstellungen. Man gibt sich redliche Mühe einen internationalen Hotspot zu vermeiden und ist damit, zumindest was das Sicherheitsgefühl angeht, erfolgreich. Aber auch inhaltlich macht sich Corona bemerkbar. Man sieht den Filmen an, in welcher Zeit sie entstanden sind, selbst wenn die Infektionsgefahr selbst nur einmal, in Rithy Panhs animierter Dystopie »Everything will be ok«, gezeigt wird. Wenn die Tierwelt die Menschheit unterwirft, muss sie selbstverständlich Masken tragen.

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