Barbara Schweizerhof

Da können die Filme noch so gut sein, den Spitznamen »Omikron-Berlinale« werden diese 72. Internationalen Filmfestspiele von Berlin nicht mehr los. Und das obwohl – oder gerade weil – für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, die mit 2G+-Regeln stattfindet, so viel getan wird: Kurz vor dem Filmpalast sorgen zu Teststationen umgerüstete Busse dafür, dass auch noch Last-Minute-Besucher Zugang finden. Das Personal für die aufwändigen Kontrollen wurde soweit aufgestockt, dass der übliche Andrang an den Eingängen wegfällt. Die Disziplin des Publikums ist meist vorbildlich.

Gerhard Midding

Es gibt wenige Worte, die einen so beruhigenden Klang haben wie die Vokabel Klassiker. Vielleicht gebrauchen wir sie deshalb so inflationär. Sie etabliert augenblicklich eine Ordnung, in der sich ein Film bewährt hat und verleiht ihm einen Status, der sich objektiven Kriterien verdankt.

Moonfall

Der »Master of Disaster« hat wieder zugeschlagen und lässt es krachen. Im neuen Film von Roland Emmerich rast ein aus der Bahn geratener Mond auf die Erde zu – und die Rettungsmission wird zu einer immer absurderen Abfolge aus Unwahrscheinlichkeiten, die sich in Esoterik bis in den Wahnwitz steigert.
Gerhard Midding

Douglas Trumbull, der vor zwei Tagen im Alter von 79 Jahren starb, war der erste Spezialeffekte-Künstler, den man für einen Wissenschaftler halten durfte. Wie seine Kollegen übte er dieses Metier als ein Tüftler, Handwerker und Magier aus. Aber er erweckte den Eindruck, seine Zukunftsvisionen seien tatsächlich durch Forschungen untermauert. Er verlieh dem Begriff Science Fiction volle Gültigkeit. Dabei ist gar nicht klar, ob und was er überhaupt studiert hat.

Tod auf dem Nil

In seiner zweiten Agatha Christie-Hercule-Poirot-Verfilmung zelebriert Kenneth Branagh als Darsteller die Manierismen des berühmten Meisterdetektivs und als Regisseur die Verbindung des großen Hollywood-Glamours mit moderner Dynamik.

Netflix: »Inventing Anna«

Mit Julia Garner in der Hauptrolle zeichnet die Shonda-Rhimes-Produktion »Inventing Anna« den Fall der High-Society-Betrügerin Anna Delvey alias Anna Sorokin nach.
Sabine Horst

Es wird spannend. Am Donnerstag eröffnet die Berlinale mitten in die Omikron-Krise hinein. Das Festival folgt dabei einer Strategie, die durch Corona populär geworden ist: dem »Schweizer-Käse-Modell«. Eine Schweizer-Scheibe hat eine Menge Löcher. Aber je mehr Scheiben man übereinanderlegt, desto dichter wird die Sache.

Gerhard Midding

Bei meinem ersten Kinobesuch nach glimpflicher Zwangspause wollte ich vor einer großen Leinwand sitzen. Und welcher Film es sein sollte, stand schon lange fest: »Licorice Pizza« in 70mm. So kam es dann auch, aber ganz anders, als erwartet.

Gerhard Midding

Das Berlin, das der Film zeigt, habe ich partout nicht wiedererkannt. Dabei ist es sehr real, nur in einigen Momenten wirkt es ein wenig verwunschen: dann, wenn die Erzählung den Blickwinkel des Sohnes einnimmt. Kein Zweifel, dass der Film in dieser Stadt spielt, aber sie gibt sich entlegen und unverbraucht. Schauplatzsucher, Szenenbildner und Kamerafrau Judith Kaufmann haben wirklich exquisite Arbeit geleistet.

Gerhard Midding

Seit ich vor zwei Wochen den Band „Hitchcock – Alle Filme“ über den grünen Klee lobte, sind mir zwei Lücken aufgefallen, die in der Totalen seines Blicks klaffen. Sie sind weder dramatisch noch unverzeihlich, aber nennenswert.

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