Gerhard Midding

Ich bewundere Künstler, die über den eigenen Tellerrand schauen und sich in das andere Lager hineinversetzen. Das gefiel mir beispielsweise an »Könige des Sommers«. Darin erzählt Regisseurin Louise Courvoisier vom Sohn einen Milchbauern, der halbwegs der Pubertät entwachsen ist und sich in den Kopf setzt, aus dem Stand den besten Comté der Region herzustellen hat. Diese Einfühlung ist indes längst kein so halsbrecherischer Spagat, wie ihn Emeric Pressburger in „The Glass Pearls“ wagt.

Buch-Tipp: Bruce Beresford – Kosmopolit des Kinos

Zum 85. Geburtstag von Bruce Beresford (16.8.2025): Das erste deutschsprachige Buch über würdigt den unterschätzten Regisseur.

Das Kanu des Manitu

Zwar umschifft der Film die Wokeness-Debatten einigermaßen souverän und taugt je nach Geschmack für belangloses Amüsement, aber der alberne, parodistische Humor wirkt doch etwas aus der Zeit gefallen.
Gerhard Midding

Auf die Frage, was er an Nicole schätzt, antwortet Charlie auf Anhieb: "She is a good citizen." Da mag ein wenig Sarkasmus im Spiel sein, schließlich befinden sich die Barbers mitten in der Mediation ihres Scheidungsverfahrens. Zivilbürgerliche Tadellosigkeit ist nicht unbedingt die erste Tugend, die einem zum einst geliebten Ehegatten einfällt. Aber als Minimalforderung für ein gedeihliches Miteinander funktioniert das durchaus.

The Klimperclown

»The Klimperclown«, der Film, in dem ein Publikum »Katzeklo« im Kanon singen muss und in dem von »singender Herrentorte« nie, wohl aber von der Liebe zu Düsseldorf die Rede ist, ist unbedingt sehenswert und eine würdige Ergänzung des öffentlichen Bildes von Helge Schneider.

ZDF-Mediathek: »We Are Lady Parts«

Sie rocken nicht nur die Kasbah: Die britische Sitcom »We Are Lady Parts« erzählt vom Aufstieg des gleichnamigen Punkquartetts.

E-Mail an... Cédric Klapisch

Cédric Klapisch, Jahrgang 1961, ist ein französischer Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor. 1992 veröffentlichte er seinen Debütfilm »Kleine Fische, große Fische«. Mit »Typisch Familie!« gewann er 1996 drei Césars. »L'auberge espagnole« (2002) über eine Erasmus-WG in Barcelona und die beiden Sequels waren große Publikumshits. Sein neuer Film, »Die Farben der Zeit«, startet am 14. August im Kino.
Diese Filme muss man gehört haben: »Sirât« und »In die Sonne schauen«, beide Cannes-Preisträger, verblüffen durch eine ­außergewöhnliche Tongestaltung.

Roter Himmel (2023)

Mit ungewohnt leichtem Tonfall erzählt Christian Petzold von vier jungen Menschen in einem Ferienhaus an der Ostsee, von Freiheit, Sehnsucht und Selbstbezogenheit – bis eine Katastrophe die sommerliche Idylle zerstört.

Sophia, der Tod & ich (2022)

Ein junger Mann öffnet seinem Tod die Tür und schindet dann noch ein paar abenteuerliche Tage mit Mutter, Ex-Freundin und Sohn: In seinem Spielfilmdebüt gelingt es Charly Hübner, das lockere Geplänkel der Vorlage von Thees Uhlmann in eine Balance zwischen charmanter Komödie, zauberhaftem Märchen und rasantem Roadmovie zu bringen.

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