Haps – Crime Doesn't Pay

Gefängnisdrama als pädagogisches Kammerspiel, das zwischen deutschem Rap und brutalen Knastszenen immer wieder in die Klischeefalle tappt.

Oslo Stories: Liebe

Der Auftakt zu Dag Johan Haugeruds »Oslo«-Trilogie begleitet seine Figuren auf einer Reise zu sich selbst. Existenzielle Themen entfalten sich in fast schon aufreizend entspannt inszenierten Dialogen.
Gerhard Midding

Es hilft vielleicht, Europäer zu sein, um beim Western zuerst an die Himmelsrichtung zu denken. Das ist der Ort, sagte Damiano Damiani einmal, wo die Sonne untergeht. Das Schlusspanel jedes Lucky-Luke-Albums erinnert zuverlässig daran.Der italienische Regisseur hatte aber wohl ein existenzialistische Ortsbestimmung im Sinn: Der Weg dorthin führt ins Dunkel.

Aftersun (2022)

Ein junger Vater und seine elfjährige Tochter im Pauschalurlaub am türkischen Mittelmeer. Ein beiläufiges und dabei tief berührendes Porträt einer Alltagsbeziehung.

Die Geschichte vom Holzfäller (2022)

Melancholische Parabel aus Finnland, die sich mehr oder minder erfolgreich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens begibt und dann eine sehr eigenwillige Lösung findet.

Joyland (2022)

Ein verheirateter Mann verliebt sich in eine Transfrau – aus dieser Prämisse macht der pakistanische Regisseur Saim Sadiq nicht nur einen berührenden Beziehungsfilm, sondern auch ein komplexes Familiendrama und ein facettenreiches Porträt der muslimisch geprägten Gesellschaft seiner Heimatstadt Lahore. Ein exzellent gespieltes und eindrucksvoll umgesetztes Regiedebüt, das von Identität, Begierde und Selbstfindung erzählt und nebenbei jede Menge bestehende Strukturen hinterfragt.

Die schönen Tage (2013)

In dieser Liebeskomödie spielt der Altersunterschied der Liebenden (sie ist Anfang 60, er Ende 30) eine erfreulich undramatische Rolle. Gelassen erzählt Marion Vernoux von verstreichender und gewonnener Lebenszeit.

Julie & Julia (2009)

Das Leben Julia Childs, der amerikanischen Kochlegende der fünfziger und sechziger Jahre, verschränkt mit der Vita einer frustrierten Callcenterangestellten in New York. Das geht in »Julie & Julia« nicht nur gut.

L'état et moi (2022)

150 Jahre nach der Niederschlagung der Pariser Commune erwacht der Komponist und damalige Communarde Hans List im Berlin des Jahres 2021 wieder zum Leben. Und das ist nur eine unter vielen wunderbar komischen Absurditäten, mit denen Max Linz in seiner anarchischen Slapstickkomödie eine Verbindungslinie von der autoritären Vergangenheit in die deutsche Gegenwart zieht.

The Alto Knights

Barry Levinsons Mafia-Geschichte ist ent­täuschend öde, woran auch Robert De Niro in einer Doppelrolle nichts ändern kann.

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